Neues Tape von Ski Aggu: Hat sich sein Party-Rap auserzählt?
Ein phänomenaler Erfolg
“Denk mal drüber nach…” ist das neueste Tape von Ski Aggu und angesichts seines aktuellen Erfolgslaufes gibt es wirklich viel zum Nachdenken. Nur wenige deutsche Künstler waren in den letzten zwölf Monaten so erfolgreich wie der Skibrillen-Rapper aus Berlin-Wilmersdorf. Jede neue Veröffentlichung, angefangen bei Songs wie “Party Sahne” und “Friesenjung”, erzeugt eine virale Dynamik, auf die andere Künstler ihre gesamte Karriere lang warten. Sein neues Projekt ist erneut eine Ansammlung von Hits, aber nicht viel mehr als das.
Keine Überraschungen
“Gestern noch kein Plan / Heute steh ich in den Charts”, rappt Ski Aggu und trifft damit eine ziemlich plumpe, aber auch ziemlich wahre Aussage. Sein schneller Erfolg ist surreal, besonders wenn man bedenkt, dass der selbe Song mit den Zeilen “Ski Aggu, ich bin geil / Ich fick mit ihr im Hain / Nächster Tag auf Stage / Leute klatschen wie ein Teil” beginnt. Der Newcomer aus Berlin spielt das Rap-Game nach seinen Regeln und das mit Erfolg.
Ein bewusstes Modell
Auf “Denk mal drüber nach…” finden sich alle seine großen Hits der letzten Monate, einer eingängiger als der andere, Techno-Rap mit Catchphrase-Themen. Dieses Modell hat auf “Maximum Rizz”, “Mietfrei” und “Broker” bestens funktioniert, überrascht inzwischen aber auch nicht mehr. Das scheint auch Aggu bewusst zu sein: Mit “Kappies im Slip” und Hilfe von Tiefbasskommando-Rapperin Shoki dreht er zwar nochmal eine Ehrenrunde im Trance-Club, meidet auf den übrigen neuen Songs aber den Y2K-Techno und probiert sich in neuen Sounds.
Sympathisch trotz “Maximum Rizz”
“Shu Madame” versucht sich mit Reggaeton-Anleihen und Zeilen über seine “Bebicita”, die manchmal aufgehen, manchmal aber auch einfach mit den Augen rollen lassen: “Du bist zwischen deinen Beinen klitschnass / Als ob du dich eingepisst hast”. Solche hyperexpliziten Lines droppt Ski Aggu immer wieder, als wolle er ausreizen, wie viel seine Fanbase mitmacht, die sich im letzten Jahr vervielfacht hat. Aber auch Texte über Squirting und MDMA-Gelaber in der Baller-Kabine verpackt der Newcomer mit seiner vollen Stimme auf hochwertigen Trap- und Drill-Beats so stimmig, dass man sie fast übhören könnte. Ski Aggu rappt stets mit Gewinnerlächeln auf den Lippen und schafft es trotz “Maximum Rizz” dabei stets sympathisch zu sein.
Mehr Substanz erforderlich
Das einzige Konzept seiner bisherigen Tapes ist, dass sie kein Konzept haben. Die Substanz packt er sich lieber in die Nasenlöcher, als in seine Tracklist. In dieser Sorglosigkeit liegt ein bedeutender Teil von Ski Aggus Appeal und das ist auch in Ordnung so. Trotzdem sind wir gespannt, wo es für den aufstrebenden Rapstar hingeht, wenn er dieses aktuelle Kapitel abgeschlossen hat, denn dann könnte es richtig spannend werden.
<< photo by Anastasiia Rozumna >>
Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.
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