Abschied von Caren Miosga: Eine Ära geht zu Ende
Ein Rückblick auf 16 Jahre bei den tagesthemen
Caren Miosga, die langjährige Moderatorin der tagesthemen, wird heute Abend zum letzten Mal die beliebte Nachrichtensendung moderieren. In einem Interview blickt sie auf beeindruckende und langweilige Gespräche zurück, erinnert sich an Momente des Lachens und spricht über ihre zukünftigen Pläne.
Ein Wohnzimmer voller Erinnerungen
Die Nachricht vom Abschied Caren Miosgas kommt für viele Zuschauer überraschend. Schließlich war sie 16 Jahre lang das Gesicht der tagesthemen und prägte die Nachrichtensendung maßgeblich. Für sie selbst fühlt es sich unwirklich an, den Platz, den sie so lange ihr Zuhause nannte, zu verlassen. In ihrer Zeit bei den tagesthemen hatte sie das Privileg, mit einem großartigen Team zusammenzuarbeiten und jeden Tag eine Sendung zu produzieren, die die Welt erklärt, abbildet und einordnet. Die Welt steckt voller Überraschungen, so dass der Zeitraum ihrer Tätigkeit gar nicht so lang erscheint. Sie betont die wunderbare Aufgabe, die es war, die tagesthemen zu moderieren und zeigt sich traurig über ihren Abschied.
Das Wesentliche im Blick behalten
Die Arbeit im Nachrichtenbereich hat sich im Laufe der Zeit verändert, so Caren Miosga. Die Geschwindigkeit, mit der Nachrichten verbreitet werden können, hat zugenommen, nicht zuletzt durch die Möglichkeiten des Internets. Die Menschen haben die Möglichkeit, quasi in Echtzeit das Geschehen zu verfolgen. Das könnte den Anschein erwecken, dass auch die Nachrichten in Echtzeit verbreitet werden müssten. Doch Caren Miosga ist der Meinung, dass die Aufgabe der Nachrichtenredaktion noch wichtiger geworden ist: innezuhalten, genau hinzuschauen, zu reflektieren, zu diskutieren und verschiedene Stimmen einzubeziehen. Nur so könne ein tieferes Verständnis erreicht werden. Es sei entscheidend, Desinformationen aufzudecken, da immer mehr Menschen Fakten mit Meinungen verwechseln.
Langeweile mit Staatschefs und Momente echter Gespräche
Caren Miosga erinnert sich an bestimmte Interviews, die sie nachdenklich stimmten. Überraschenderweise waren es nicht die Gespräche mit Staatschefs, die besonders aufregend waren, sondern im Gegenteil, die langweiligsten. Sie erzählt von einem Interview mit dem damaligen georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili, bei dem sie nur eine Frage stellen konnte, da er einen langen Monolog hielt. Die faszinierenden Gespräche seien diejenigen gewesen, in denen es wirklich um die Sache ging. Politiker seien oft geschult, viel zu reden, ohne etwas zu sagen. Sie erinnert sich an ein Gespräch mit dem damaligen thüringischen Ministerpräsidenten Dieter Althaus nach dessen Skiunfall, bei dem es um Schuld und Gefühle in der Politik ging. Ein weiterer besonderer Moment war ein Gespräch mit Marcel Reich-Ranicki, der sie energisch zurechtwies, als sie eine aktuelle politische Frage stellte. Diese wahrhaftigen Momente im Nachrichtenstudio sind laut Miosga besonders bemerkenswert.
Humor und Zusammenhalt im Studio
Im Laufe der Jahre gab es auch lustige Momente im Studio. Caren Miosga erzählt von einem Lachflash der tagesschau-Sprecherin Susanne Daubner, der viral ging. Auch sie und ihr Team mussten sich oft zusammenreißen, um nicht in Lachen auszubrechen. Jens Riewa beispielsweise konnte wunderbare Witze erzählen. Ein lustiges Ereignis war auch, als der ehemalige Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, während eines Gesprächs versehentlich immer wieder Caren Miosga mit “Frau Slomka” ansprach. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Judith Rakers hatten beide Mühe, sich vor Lachen zusammenzureißen.
Eine neue Aufgabe und Abschiedsstimmung
Was Caren Miosga vermissen wird und ihre Pläne für die Zukunft
Während des Interviews wird deutlich, dass Caren Miosga vor allem die Zusammenarbeit mit den Redakteuren und Redakteurinnen vermissen wird. Sie erinnert sich an tolle Erlebnisse und Sendungen, vor allem an die besonderen Reisen, die sie mit dem Team unternommen hat. Zum Beispiel die Reise nach Zicherie-Böckwitz, an der deutsch-deutschen Grenze, anlässlich des Mauerfalls vor 30 Jahren. Oder die Reise nach Kairo zu den Parlamentswahlen nach dem Arabischen Frühling 2011. Besonders in Erinnerung bleiben wird ihr auch die Reise in die Ukraine, ein halbes Jahr nach Beginn des Angriffskrieges gegen das Land. Diese persönlichen Erfahrungen haben ihr gezeigt, wie es den Menschen inmitten des Konflikts geht und wie Krieg und Psychoterror funktionieren. Abschließend betont sie, dass sie auch die Nachrichtensprecherinnen und -sprecher vermissen wird, mit denen sie im Studio stand, denn sie haben sich gegenseitig getragen und unterstützt.
Abschließend spricht Caren Miosga über ihre neue Aufgabe als Moderatorin des Sonntags-Talks von Anne Will. Sie zeigt großen Respekt und Demut angesichts der Aufgabe, da Anne Will diese 16 Jahre lang brillant gemeistert hat. Vor allem freut sie sich darauf, echte Gespräche mit ihren Gästen führen zu können und ihnen persönlich in die Augen zu schauen. Das Interview endet mit einem Ausblick auf ihre Zukunft und ihrer Vorfreude auf die neue Herausforderung.
Insgesamt wird deutlich, dass der Abschied von Caren Miosga eine Ära bei den tagesthemen beendet. Ihre persönlichen Erinnerungen und Eindrücke geben einen Einblick in die Welt des Nachrichtenjournalismus und zeigen, wie wichtig es ist, bei aller Schnelllebigkeit der Nachrichten das Wesentliche nicht aus den Augen zu verlieren. Caren Miosgas Arbeit hat dazu beigetragen, den Zuschauern ein tieferes Verständnis der Welt zu vermitteln und Fakten von Meinungen zu unterscheiden.
<< photo by Girl with red hat >>
Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.
Sie könnten lesen wollen !
- Der Fall Tino Chrupalla und die politischen Auswirkungen: Eine Analyse
- Champions League: Kobel sichert bravourösen Sieg von BVB gegen Milan
- Alice Weidel auf Mallorca: Fragwürdiger Polizeieinsatz gibt Rätsel auf
- Skandalerschütterte Filmbranche: Schauspielerin Julia Ormond erhebt schwere Vorwürfe gegen Filmproduzenten.
- Borussia Dortmund gegen Milan: TV-Experten und Reporter analysieren das Duell
- Die Zukunft der Wiesn-Hits: Ein Interview mit dem Komponisten von “Sarà perché ti amo”
- Die Leichtathletik-WM 2023: Eine persönliche Reflexion
- Das Ende einer Ära: Die Amazon-Kreditkarte verabschiedet sich aus Deutschland
- MotoGP-Kommentar: Das Ende einer Ära – Marc Marquez und Honda gehen getrennte Wege