Börsengang gefloppt: Birkenstock rutscht auf New Yorker Parkett aus
War der Preis zu hoch angesetzt?
Der Börsengang des beliebten Sandalen-Herstellers Birkenstock in New York ist alles andere als erfolgreich verlaufen. Die Aktie sackte am ersten Handelstag deutlich unter den Ausgabepreis ab. Doch was steckt hinter diesem Misserfolg? War der Preis zu hoch angesetzt oder haben sich Birkenstock und der Haupteigner L Catterton bei der Nachfrage verschätzt?
Übertriebene Bewertung?
Aktuell ist das Klima für Börsengänge im Modebereich aufgrund der herrschenden Konjunktursorgen und der knapperen Verbraucher-Budgets nicht optimal. Doch im Gegensatz zu vielen unprofitablen Unternehmen, deren Aktienkurse beim Börsengang stark anstiegen, weist Birkenstock eine solide Geschäftsbilanz mit Gewinnen vor. Dennoch hat sich der Ausgabepreis von 46 Dollar pro Aktie als zu hoch erwiesen, was den Anlegern missfallen hat. Einige von ihnen kritisieren, dass die Bewertung des Unternehmens am Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) und nicht am reinen Gewinn festgemacht wurde.
Das Wachstum als entscheidender Faktor
Die weitere Entwicklung der Aktie hängt nun maßgeblich davon ab, ob Birkenstock die Wachstumserwartungen erfüllen kann. Der US-Markt, auf dem bereits jeder Kunde durchschnittlich 3,6 Paar der Korksandalen besitzt, stellt für das Unternehmen sowohl den größten Markt als auch den größten Wachstumsmarkt dar. In den USA werden 54 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet, mit steigender Tendenz. Dies ist laut Experten auch der Hauptgrund, warum New York als Börsenplatz gewählt wurde, obwohl Birkenstock zu 95 Prozent in Deutschland produziert.
Einnahmen für den Schuldenabbau
Mit dem Börsengang nehmen Birkenstock und L Catterton zusammen mindestens 1,48 Milliarden Dollar ein. Birkenstock wird 495 Millionen Dollar erhalten, die größtenteils zur Schuldenreduzierung verwendet werden sollen. Für L Catterton bleiben mindestens 989 Millionen Dollar übrig, wodurch der Investor weiterhin mehr als 80 Prozent der Anteile halten wird. Der Börsengang war gut abgesichert, da der Großaktionär von LVMH, Bernard Arnault, einer der reichsten Männer der Welt, direkt in das Unternehmen investierte.
Editorial: Die Risiken eines Börsengangs für Unternehmen
Der Börsengang von Unternehmen bietet eine Möglichkeit, frisches Kapital zu beschaffen und das Unternehmen zu erweitern. Allerdings birgt dieser Schritt auch erhebliche Risiken. Das Scheitern des Börsengangs von Birkenstock verdeutlicht dies.
Ein wichtiger Faktor bei einem erfolgreichen Börsengang ist die richtige Bewertung des Unternehmens. Der Ausgabepreis sollte weder zu hoch noch zu niedrig angesetzt werden, um das Interesse der Anleger zu wecken. Bei Birkenstock war der Preis offensichtlich zu hoch angesetzt, was zu einem deutlichen Kurseinbruch führte.
Des Weiteren spielen auch die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen eine Rolle. Werden Börsengänge in einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld durchgeführt, kann dies ebenfalls zu Misserfolgen führen. Unternehmen sollten daher die äußeren Umstände und die Stimmung der Investoren genau analysieren, bevor sie diesen Schritt wagen.
Ein Börsengang ist auch mit Kosten verbunden, angefangen bei den Gebühren für die begleitenden Investmentbanken bis hin zu den regulatorischen Anforderungen. Unternehmen sollten sorgfältig prüfen, ob die potenziellen Vorteile eines Börsengangs die damit verbundenen Kosten und Risiken aufwiegen.
Fazit und Empfehlung
Der gescheiterte Börsengang von Birkenstock zeigt, dass ein erfolgreiches Debüt an der Börse keine Selbstverständlichkeit ist. Unternehmen sollten vor einem Börsengang sorgfältige Analysen durchführen, um eine angemessene Bewertung zu erzielen und die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen zu berücksichtigen.
Es ist wichtig, dass Unternehmen realistische Wachstumserwartungen haben und diese auch erfüllen können, um das Vertrauen der Investoren zu gewinnen. Zudem sollten die finanziellen Mittel, die durch einen Börsengang eingenommen werden, sinnvoll genutzt werden, beispielsweise für Investitionen in die Weiterentwicklung des Unternehmens.
Letztendlich sollten Unternehmen bedenken, dass ein Börsengang nicht der einzige Weg ist, um das Unternehmen zu finanzieren und zu erweitern. Es gibt alternative Finanzierungsmöglichkeiten, wie beispielsweise Kredite oder Partnerschaften mit Investoren, die in Betracht gezogen werden sollten.
Der Börsengang sollte gut durchdacht und vorbereitet sein, um die besten Chancen auf Erfolg zu haben.
<< photo by kim chiko >>
Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.
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