Wissen Gesundheit Geboren am Freitag, den 13. – und für immer verdammt? Mythos und Aberglaube
Die Angst vor der Zahl 13
Die Zahl 13 gilt in vielen Kulturen bis heute als Unglückszahl. Sie löst bei manchen Menschen regelrecht Angstgefühle aus. Doch wie berechtigt ist diese Furcht eigentlich? Unsere Redakteurin, die an einem Freitag, den 13., geboren wurde, erzählt ihre persönliche Geschichte und untersucht den Mythos um die Zahl 13.
Ein persönlicher Blick
Als ich heute Morgen auf den Kalender blickte, war mir sofort bewusst, dass es Freitag, der 13., ist. Ein Tag, der laut Legenden großes Unglück bringen soll. Doch ich kann das nicht bestätigen. Ich bin an einem Freitag, den 13., geboren und dazu auch noch mit orange-roten Haaren! Im Mittelalter wäre ich vermutlich als Hexe auf dem Scheiterhaufen gelandet, denn rote Haare und Sommersprossen galten als Merkmale von Hexen. Doch zum Glück wurde ich erst 1984 geboren und kann sagen, dass ich vom Unglück bisher nicht verfolgt wurde. Natürlich gab es in meinem Leben schwierige Zeiten, wie Streit, Liebeskummer und Tod. Doch wenn ich mir meine Freunde anschaue, sehe ich ähnliche Erfahrungen, obwohl sie an einem anderen Tag geboren wurden. Die Angst vor der Zahl 13 erscheint für mich daher absolut unbegründet.
Der Ursprung des Aberglaubens
Die Frage, warum der Freitag, der 13., als schwarzer Tag gilt und die Zahl 13 als Unglückszahl gefürchtet wird, führt zurück in die Geschichte. Bereits 2000 vor Christus galt die 13 als unvollkommene Zahl, da sie auf die heilige Zahl Zwölf folgte, die in vielen Kulturen als Symbol für Vollkommenheit stand. Auch der babylonische Kalender bestand aus zwölf Monaten. Der Ursprung des heutigen Aberglaubens liegt jedoch im katholischen Glauben. Der Freitag gilt in der katholischen Kirche allgemein als kleiner Trauertag, da Jesus laut Überlieferung an einem Freitag gekreuzigt wurde. Zudem wird berichtet, dass Judas, der Jesus verraten hatte, als 13. Gast zum Abendmahl stieß, nachdem bereits die zwölf Apostel versammelt waren. Diese Überlieferungen beeinflussen bis heute unseren Alltag, beispielsweise durch die Vermeidung der Zahl 13 in Krankenhäusern und Hotels oder in Flugzeugen.
Der Aberglaube in der Gesellschaft
Selbst in der heutigen Zeit existiert der Aberglaube um die Zahl 13 noch immer. Eine Umfrage aus dem Jahr 2000 ergab, dass 23 Prozent der Deutschen abergläubisch im Hinblick auf die Zahl 13 sind. Doch Gunther Hirschfelder, Professor für Kulturwissenschaft an der Universität Regensburg, vermutet, dass es heutzutage weniger Menschen sind. Für viele Menschen bedeutet Glück heute eher, gesund zu sein oder bei Dating-Apps nicht abgelehnt zu werden. Dennoch gibt es immer noch Menschen, die sich vor der Zahl 13 fürchten. Sogar eine spezifische Phobie, die Triskaidekaphobie, wurde für die Angst vor der Zahl 13 identifiziert. Für manche Menschen ist die Zahl 13 ein Grund, Räume oder Stockwerke zu meiden oder generell die Zahl zu vermeiden.
Der Aberglaube im Vergleich
Der Aberglaube um die Zahl 13 ist nicht in allen Kulturen und Ländern vorhanden. Ein Blick in andere Länder zeigt, dass dort andere Zahlen als Unglücksbringer gelten. Im ostasiatischen Raum beispielsweise gilt die Zahl Vier als Unglücksbringer, da sie ähnlich wie das Wort Tod klingt. In Italien wird hingegen die Zahl 17 gemieden, da in der römischen Ziffernreihenfolge der römische Ausdruck für “Ich habe gelebt” zu lesen ist, was als Symbol für den Tod interpretiert wird. Interessanterweise gilt die Zahl 13 in manchen Kulturen als Glückszahl. Im Judentum symbolisiert sie beispielsweise den Namen Gottes und feiert man in Lateinamerika die 13 Himmel in der Mythologie der Maya. Selbst in Deutschland gibt es Menschen, für die die Zahl 13 etwas Positives bedeutet, insbesondere für Rocker und Motorradfahrer, die sie als Symbol für Gemeinschaft und Loyalität betrachten.
Ein persönliches Fazit
Auch für mich persönlich ist die Zahl 13 eine absolute Glückszahl. Ich trage sie sogar auf dem Nummernschild meines Autos. Viele Menschen, die mir wichtig sind und waren, haben Namen mit dem Buchstaben M, dem 13. Buchstaben im Alphabet. Und wenn ich Lotto spiele, kreuze ich oft die Zahl 13 an. Obwohl ich bisher nur kleinere Gewinne erzielt habe, hoffe ich weiter auf mein Glück. Letztendlich ist der Aberglaube um die Zahl 13 nur ein Mythos, der in unserer Gesellschaft weiterlebt. Es liegt an jedem Individuum, wie viel Bedeutung er diesem Aberglauben beimisst und ob er sich davon beeinflussen lässt. Doch die Zahl 13 an sich ist weder verflucht noch von Unglück durchdrungen. Sie ist einfach nur eine Zahl.
<< photo by Jan Van Bizar >>
Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.
Sie könnten lesen wollen !
- Kampf für Gleichstellung: Claudia Goldin wird mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet
- Börse gehen wollen
- DFB-Team: Niklas Süle und Jonathan Tah wollen Alex Popp in Nationalmannschaft aufnehmen
- Bayerns Innenminister begrüßt Festnahme von mutmaßlichem Schleuser
- Terroranschlag auf Festival in Israel: Deutsche Musiker betroffen – Eine Tragödie erschüttert die Musikszene
- Der Anstieg des Hantavirus: Eine wachsende Bedrohung in Niedersachsen
- Chuck Norris und seine atemberaubend schöne Tochter Danilee
- Massaker in Israel: Eine blutige Spur der Gewalt
- Frankreichs vielseitige Stimme: Das einzigartige Erbe und die Ambivalenz von France Gall
- Unterensingen: Ärzte kämpfen nach Blitzeinschlag immer noch um das Leben der Verletzten