15 Jahre und 1,2 Milliarden für den Umbau: Das zukünftige Pergamonmuseum ist jetzt schon veraltet
Ein veraltetes Konzept
Das Pergamonmuseum in Berlin wird voraussichtlich erst im Jahr 2040 nach einem Umbau wiedereröffnet. Dabei wird der Entwurf des Architekten Oswald Mathias Ungers aus dem Jahr 1999 verwendet. Dieser Ansatz ist jedoch bereits jetzt veraltet und bedarf einer dringenden architektonischen Aktualisierung. Die Bauzeitverzögerung von mindestens 15 Jahren und der Kostensprung von 240 Millionen auf 1,2 Milliarden Euro machen diesen Skandal umso empörender.
Architekturhistorische Verantwortung
Neben den finanziellen Aspekten ist auch die architekturhistorische Verantwortung zu beachten. Der Entwurf von Ungers stammt aus einer Zeit, die für die Architektur schon lange zurückliegt. Seine Ideen zur rein abstrakten Kunst der Architektur stammen aus den 1970er Jahren und scheinen in der heutigen Zeit nicht mehr zeitgemäß zu sein. Zudem hat sich Ungers nie wirklich für den neuklassizistischen Monumentalbau seiner Vorgänger Alfred Messel und Ludwig Hoffmann interessiert.
Eine gefährliche doktrinäre Architektur
Ein Beispiel dafür, wie die architektonische Aktualisierung des Pergamonmuseums scheitern könnte, ist der bereits weitgehend fertiggestellte neue Eingangsbau zum Ostflügel. Dieser zeigt uns, dass eine doktrinäre Architektur entstehen könnte, die mit den Fassaden von Messel und Hoffmann konkurrieren will, anstatt sich ihnen anzupassen oder sich unterzuordnen. Dieser Ansatz wird möglicherweise im Jahr 2040 unverständlich und vertrocknet erscheinen.
Ein neuer Wettbewerb
Um diese Probleme zu lösen, sollte ein neuer Wettbewerb gestartet werden, um den Entwurf von Oswald Mathias Ungers zumindest architektonisch zu aktualisieren. Es ist in der Geschichte der Architektur nicht ungewöhnlich, dass überholte Entwürfe von neuen Architekten überarbeitet werden, wie zum Beispiel bei den Domen von Florenz, Siena oder Mailand, dem Louvre oder dem Berliner Schloss. Dies erfordert vielleicht zusätzliche finanzielle Mittel und Zeit, aber wir sollten uns nicht leisten wollen, etwas zu bauen, das bereits jetzt veraltet ist und nicht mehr der Zeit entspricht.
Abschließend lässt sich sagen, dass der Umbau des Pergamonmuseums eine Generationenaufgabe ist, die sorgfältig geplant und umgesetzt werden muss. Eine Aktualisierung des Konzepts ist notwendig, um den kulturellen Wert des Museums zu bewahren und mit den heutigen Standards gerecht zu werden. Wir müssen unsere architektonische Tradition schätzen, aber auch die Notwendigkeit erkennen, alte Ideen zu überdenken und neue Wege zu gehen.
<< photo by Daniel McCullough >>
Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.
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