Kommentar zum Deutschland-Remis gegen die Ukraine: Bundestrainer Flick wandelt auf einem schmalen Grat
Die deutsche Nationalmannschaft hat sich gegen die Ukraine nicht gerade mit Ruhm bekleckert und nur mit Ach und Krach ein Unentschieden gerettet. Die Auswechslung von Niclas Füllkrug und die Taktik mit der defensiven Dreierkette waren aus Sicht von RND-Sportchef Heiko Ostendorp zwei Entscheidungen des Bundestrainers Hansi Flick, die überdacht werden müssen.
Auswechslung von Füllkrug kam beim Publikum nicht gut an
Die Auswechslung von Niclas Füllkrug in der Halbzeitpause des 3:3 gegen die Ukraine kam beim Bremer Publikum nicht gut an. Trotz des 1:2-Rückstandes gegen die Ukraine war die Unterstützung bis zur Pause gut, auch wegen Füllkrug. Mit seiner Auswechslung kippte die Stimmung allerdings, völlig unnötig. Zumal der Werder-Angreifer gerne auf dem Platz geblieben wäre und nicht angeschlagen war.
Flicks neue Kurs nach dem WM-Debakel
Bleiben die Erfolge weiterhin aus, wird die Kritik lauter und die so wichtige Euphorie zwölf Monate vor Turnierbeginn der Euro sicher nicht größer. Nach dem WM-Debakel in Katar fährt Hansi Flick offenbar einen neuen Kurs und verzichtet auf Spieler wie Niklas Süle, den er mangels fehlender Fitness öffentlich angezählt hatte. Flick hat jedoch noch immer keine Achse und noch immer keine Linie.
Fazit
Bundestrainer Hansi Flick wandelt auf einem schmalen Grat, denn die Erfolge müssen bei den nächsten beiden Auftritten am Freitag in Polen und am kommenden Montag gegen Kolumbien nun dringend her. Doch all das führt zu der Frage, ob Flick wirklich der richtige Mann für den Job ist. Die deutsche Nationalmannschaft braucht einen Trainer, der klare Leitlinien vorgibt und eine Mannschaft formt, die für ein gemeinsames Ziel kämpft. Nur so kann Deutschland bei der Heim-EM im kommenden Jahr um den Titel mitspielen.
Das Ziel sollte jedoch nicht nur darin bestehen, den Titel zu gewinnen, sondern auch darin, den Fußball als Miteinander zu gestalten, bei dem fairen Sportsgeist und Zusammenhalt wichtige Grundwerte sind. Denn das gemeinsame Erleben sportlicher Ereignisse kann viel mehr sein als eine reine Verfolgung von Siegen und Titeln.
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