DFB-Campus-Projekt kostet 30 Millionen Euro mehr als geplant
Das Prestigeprojekt des Deutschen Fußball-Bundes, der DFB-Campus, hat sich als kostenintensiver erwiesen als ursprünglich geplant. Die Baukosten für den neuen Campus betragen 180 Millionen Euro statt der ursprünglich geplanten 150 Millionen Euro. Diese Information wurde vom Schatzmeister des DFB, Stephan Grunwald, gegenüber dem ZDF bestätigt. Der neue DFB-Campus wurde im Juni 2022 offiziell eröffnet und beherbergt sowohl das Verwaltungszentrum als auch den sportlichen Bereich mit mehreren Trainingsplätzen.
Finanzielle Herausforderungen für den DFB
Die laufenden Kosten des DFB-Campus betragen laut Grunwald “18 bis 18,5 Millionen Euro im Jahr”. Die finanzielle Lage des DFB ist jedoch seit einigen Monaten angespannt. Der Bericht des Verbandes zeigte, dass in Folge von notwendigen Steuerrückstellungen ein Minus von 33,5 Millionen Euro aufgetreten ist. Um ein ganzheitliches Konsolidierungskonzept zu entwickeln, hat der DFB beschlossen, bis zum 30. Juni 2023 Maßnahmenpakete für die einzelnen Abteilungen aufzustellen, einschließlich der Akademie.
Grundlagenvertrag mit der DFL soll helfen, die finanziellen Schwierigkeiten zu überwinden
Laut Grunwald soll der Grundlagenvertrag mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) dem DFB helfen, die finanziellen Herausforderungen zu meistern. Demnach soll die neue Vereinbarung etwa 25 Millionen Euro vor Steuern einbringen. Der DFB hat bereits im Finanzbericht 2021 Einnahmen aus dem Grundlagenvertrag in Höhe von 26 Millionen Euro und Ausgaben von 20 Millionen Euro ausgewiesen. Die aktuelle Vereinbarung wird jedoch am 30. Juni auslaufen.
Editorial und Rat
Das DFB-Campus-Projekt ist ein wichtiges Vorhaben für den Verband und die deutsche Fußballkultur. Der Baukostenanstieg um 30 Millionen Euro ist jedoch eine Enttäuschung und ein Warnsignal für den Verband. Es zeigt, dass der DFB seine Ausgaben besser kontrollieren muss, um zukünftige Probleme zu vermeiden.
Aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten des Verbandes ist es jedoch positiv zu sehen, dass der DFB eine umfassende Konsolidierungsstrategie entwickelt. Es ist auch ermutigend, dass der Verband plant, das Projekt des Grundlagenvertrags mit der DFL voranzutreiben und es hoffentlich bald abzuschließen.
Der DFB sollte sicherstellen, dass er seine Finanzen sorgfältig plant und verwaltet, um zukünftige finanzielle Probleme zu vermeiden. Denn solche Schwierigkeiten könnten langfristigen Schaden für die Fußballkultur in Deutschland anrichten.
<< photo by Marcos Moraes >>