Die AfD-Spitzenkandidat für die EU: Eine gefährliche Strategie? (Das ist the AfD-Spitzenkandidat für die EU: Eine gefährliche Strategie?)

Maximilian Krah: Das ist der AfD–Spitzenkandidat für die EU

Ein zweifelhafter Kandidat

Der sächsische Europaabgeordnete Maximilian Krah wurde auf dem AfD-Parteitag in Magdeburg zum Spitzenkandidaten für die Europawahl gewählt. Krah gehört zum umstrittenen rechten Flügel der Partei und wurde bereits zweimal von seiner eigenen Fraktion im EU-Parlament suspendiert. Die Frage ist nun, wie passt es zusammen, dass die AfD trotz seiner Suspendierungen Krah als Spitzenkandidaten wählt?

Kontroversen und interne Streitigkeiten

Die Kontroversen um Maximilian Krah liegen weniger inhaltlicher Natur, sondern eher in internen Streitigkeiten begründet. Es gab Betrugsvorwürfe im Zusammenhang mit der Vergabe eines PR-Auftrags und er wurde gerügt, weil er im französischen Wahlkampf einen Konkurrenten unterstützt haben soll, anstatt den Kandidaten des ID-Mitglieds Rassemblement National. Krah sieht dies jedoch als Schlammschlacht gegen ihn und fordert dazu auf, den “Dreckwerfern die rote Karte zu zeigen”.

Verbindungen zu russischen Hardlinern und dem neurechten Vorfeld

Weiterhin hat Krah enge Verbindungen zu russischen Hardlinern, die den Ukraine-Krieg befeuern und sanktioniert sind. Auch zum neurechten Vorfeld hat er beste Kontakte und war kürzlich bei der als “gesichert rechtsextrem” eingestuften Denkfabrik “Institut für Staatspolitik” zu Gast. Doch all das scheint in der AfD von 2023 eher die Norm als ein Nachteil zu sein.

AfD: Erst Posten, dann Inhalte

Die AfD wählte in Magdeburg zunächst ihr Personal und wird kommende Woche ihr Wahlprogramm vorstellen. Auf ihrem Bundesparteitag beschloss sie außerdem, dem europäischen rechten Dachverband “Identität und Demokratie” beizutreten. Dabei geht es der AfD unverhohlen auch um Geld, das eine solche Mitgliedschaft mit sich bringt.

In ihrem Leitantrag stellt die AfD ihre Vorstellungen von der EU dar und fordert deren Auflösung. Der Bundesvorstand plant jedoch, diesen Teil noch zu ändern und strebt stattdessen eine Neugründung der EU an – eine “neue europäische Wirtschafts- und Interessengemeinschaft”. Die AfD möchte somit eine Rückverlagerung von Kompetenzen in die Nationalstaaten erreichen.

Oberwasser dank Rekord-Umfragen

Die AfD geht gestärkt aus dem Wochenende hervor, da sie in Umfragen einen Rekordwert von rund 20 Prozent erreichte. Die Partei zeigt klar den Anspruch, mitzuregieren, was von anderen Parteien als undemokratisch betrachtet wird. Die Brandmauer-Debatte, die CDU-Chef Friedrich Merz ausgelöst hatte, spielt der AfD ebenfalls in die Karten. Merz hatte eine Zusammenarbeit von CDU und AfD auf kommunaler Ebene nicht ausgeschlossen, sich später jedoch wieder zurückgezogen.

Die internen Machtkämpfe innerhalb der AfD stehen momentan eher im Hintergrund, denn die Partei hat dieses Wochenende Rückenwind erfahren.