Jugendforscher Hurrelmann: “Die AfD bedient Abwehrgefühle gegen die Umwälzung der Männerrolle”
Einleitung
Die AfD hat bei den Landtagswahlen deutlich an Zustimmung gewonnen, insbesondere unter jungen Wählern. Der renommierte Jugendforscher Klaus Hurrelmann macht auf die Verunsicherung junger Männer aufmerksam, die durch die Corona-Pandemie verstärkt wird. Hurrelmann betont dabei den Zusammenhang zwischen dieser Verunsicherung und den Abwehrgefühlen gegenüber der Umwälzung der traditionellen Männerrolle. In diesem Artikel soll näher auf diese Beobachtung eingegangen werden und die psychologische Strategie der AfD diskutiert werden.
Die Verunsicherung junger Männer
Die Covid-19-Pandemie hat massive Auswirkungen auf die Gesellschaft, insbesondere auf junge Menschen. Klaus Hurrelmann betont, dass gerade die jungen Männer in dieser Zeit mit Verunsicherung konfrontiert werden. Die Pandemie hat bestehende Unsicherheiten verstärkt und neue Herausforderungen geschaffen. Insbesondere die wirtschaftlichen Folgen und die Einschränkungen des öffentlichen Lebens treffen junge Männer hart. Sie stehen vor der Schwierigkeit, ihre Zukunft zu planen und sich in einer unsicheren Welt zu behaupten.
Die Abwehr gegen die Umwälzung der Männerrolle
Laut Hurrelmann nutzt die AfD diese Verunsicherung gezielt aus, indem sie Abwehrgefühle gegenüber der Umwälzung der traditionellen Männerrolle bedient. In einer Zeit, in der sich Geschlechterrollen im Wandel befinden und traditionelle Männlichkeitsbilder in Frage gestellt werden, bietet die AfD eine scheinbare Lösung für junge Männer, die sich in ihrer Identität bedroht fühlen. Die Partei propagiert ein konservatives Familienbild und setzt auf Vorstellungen von Stabilität und Sicherheit, die bei vielen jungen Männern Anklang finden.
Die psychologische Strategie der AfD
Die AfD bedient sich einer psychologischen Strategie, um bei jungen Männern Ängste zu schüren und ihre eigenen politischen Ziele zu verfolgen. Sie gibt den jungen Männern das Gefühl, dass ihre Bedürfnisse und Ängste ernst genommen werden und verspricht Lösungen für ihre Probleme. Dies kann eine Form der Identifikation mit der Partei und ihrer Ideologie zur Folge haben.
Philosophische Diskussion
Die Frage, warum junge Männer auf solche politischen Angebote wie die AfD ansprechen, lässt sich nicht einfach beantworten. Es scheint jedoch, dass in einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels und der Verunsicherung nach Halt und Orientierung gesucht wird. Die traditionelle Männerrolle, die für viele ein fester Bestandteil ihrer Identität war, gerät ins Wanken und löst Ängste aus. Die AfD bedient diese Ängste und bietet eine vermeintlich klare Antwort auf die Herausforderungen der Zeit.
Editorial und Ratschläge
Es ist wichtig, die Ursachen für das Erstarken der AfD und ihre Attraktivität für junge Männer zu analysieren und zu verstehen. Es bedarf einer breiten gesellschaftlichen Diskussion über Geschlechterrollen, Identität und den Umgang mit Ängsten und Verunsicherung. Dabei sollte insbesondere auf Prävention und Bildung gesetzt werden, um junge Menschen zu stärken und ihnen die Werkzeuge an die Hand zu geben, mit den Herausforderungen des Wandels umzugehen.
Es ist ebenfalls von großer Bedeutung, alternative politische Ansätze zu bieten, die jungen Männern Halt und Perspektive geben. Hier sind Politik, Medien und Zivilgesellschaft gefragt, ihre Botschaften in einer für junge Menschen ansprechenden Art und Weise zu kommunizieren und Lösungen aufzuzeigen, die auf Inklusion, Vielfalt und demokratischen Werten basieren.
Abschließend kann festgehalten werden, dass die AfD die Ängste und Verunsicherungen junger Männer geschickt für ihre eigenen Zwecke nutzt. Es ist jedoch an der Gesellschaft, gemeinsam Lösungen zu finden, um den jungen Menschen in einer sich wandelnden Welt Sicherheit und Perspektive zu geben. Nur so kann verhindert werden, dass extremistische und populistische Kräfte weiterhin von Unsicherheit und Verängstigung profitieren.
<< photo by Jas Min >>
Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.
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