Eintracht-Star will Wechsel erzwingen: Streik–Profis sind keine Seltenheit
Die Geschichte der Streiks im Profifußball
Die Streikaktion von Randal Kolo Muani, um seinen Wechsel von Eintracht Frankfurt zu Paris Saint-Germain zu erzwingen, ist kein neues Phänomen im Profifußball. Viele Top-Spieler in Europa haben in der Vergangenheit versucht, durch einen Boykott ihres Trainings oder ihrer Spiele ihren Wechselwunsch zu einem anderen Verein durchzusetzen. Die Liste dieser Spieler ist lang und fast alle hatten letztendlich Erfolg.
Ein bekanntes Beispiel für einen gescheiterten Streik ist der Fall Filip Kostic bei Eintracht Frankfurt im August 2021. Kostic wollte zum italienischen Verein Lazio Rom wechseln und verkündete seinen Streik vor dem Bundesliga-Spiel gegen Arminia Bielefeld. Die Vereinsverantwortlichen blieben jedoch unbeeindruckt, und Kostic blieb eine weitere sehr erfolgreiche Saison bei der Eintracht, inklusive des Gewinns der Europa League. Der Wechsel zu Lazio Rom kam nicht zustande, aber Kostic wechselte schließlich ein Jahr später zu Juventus Turin.
Ein erfolgreiches Beispiel für einen Spielerstreik ist Ousmane Dembélé, der 2017 bei Borussia Dortmund seinen Wechselwunsch zum FC Barcelona durch einen Trainingsboykott untermauerte. Der BVB suspendierte Dembélé daraufhin und verhängte eine Geldstrafe. Wenige Tage später zahlte Barcelona die geforderten 105 Millionen Euro Ablöse, und Dembélé wechselte nach Spanien. Interessanterweise wurde Dembélé damals von Moussa Sissoko beraten, der nun auch Kolo Muani vertritt. Dembélé spielt mittlerweile für Paris Saint-Germain.
Auch Spieler wie Pierre-Emerick Aubameyang und Luka Modric haben durch Streiks ihre Mega-Transfers erreicht. Aubameyang wechselte 2018 zum FC Arsenal, nachdem sein Wechsel zunächst gescheitert war und er daraufhin nicht zum Training erschien. Modric verweigerte 2012 die Teilnahme am Saisonauftaktspiel von Tottenham Hotspur, um seinen Wechsel zu Real Madrid zu erzwingen. Beide Spieler konnten letztendlich ihre Transfers erfolgreich abschließen.
Aber der wohl bekannteste Streik in der Geschichte des Profifußballs war der von Anthony Yeboah bei Eintracht Frankfurt im Jahr 1994. Der damalige Kapitän der Eintracht erklärte, dass er zu müde sei, um am anstehenden Spiel gegen den Hamburger SV teilzunehmen. Die Vereinsführung reagierte mit einer Geldstrafe und dem Entzug der Kapitänsbinde. Rund einen Monat später unterschrieb Yeboah einen Vertrag beim englischen Club Leeds United.
Eine erfolgreiche Taktik der Topstars
Zusammenfassend muss man feststellen, dass die Streiks der Topstars im Profifußball fast immer zum Erfolg geführt haben. Spieler wie Kolo Muani haben nun ebenfalls diese Taktik gewählt, um ihren Wechselwunsch durchzusetzen. Allerdings sind die Fronten zwischen Eintracht Frankfurt und Paris Saint-Germain verhärtet. Die Eintracht fordert eine Ablösesumme von 100 Millionen Euro oder eine Kombination aus 70 bis 80 Millionen Euro und dem Spieler Hugo Ekitiké von PSG. Bisher hat der Pariser Klub deutlich weniger Geld geboten. Wie der aktuelle Streik enden wird, wird sich in Kürze zeigen, da das Transferfenster in Deutschland am Freitag um 18 Uhr schließt und Wechsel nach Frankreich bis 23 Uhr möglich sind.
Editorial: Die Macht und Grenzen des Spielerstreiks
Der Spielerstreik als Machtinstrument im Profifußball ist eine kontroverse Praxis. Einerseits ermöglicht er den Spielern, ihre Wechselwünsche durchzusetzen und größere finanzielle Angebote von anderen Vereinen anzunehmen. Andererseits kann er zu Spannungen zwischen Spielern, Vereinen und Fans führen und das Ansehen der beteiligten Parteien beeinträchtigen.
Es ist wichtig zu bedenken, dass Fußballvereine und ihre Spieler Verträge miteinander eingehen und sich somit auch vertraglich an bestimmte Bedingungen binden. Einseitige Vertragsbrüche durch Spieler können zu juristischen Streitigkeiten führen und das Vertrauen in den Profifußball insgesamt beeinträchtigen.
Dennoch sollten Vereine auch die berechtigten Wechselwünsche ihrer Spieler ernst nehmen und angemessene Ablösesummen aushandeln. Die Spieler wiederum sollten sich der möglichen Konsequenzen ihres Streiks bewusst sein und versuchen, Konflikte auf faire und respektvolle Weise zu lösen.
Ratschläge für Spieler und Vereine
Für Spieler ist es wichtig, den Dialog mit ihrem Verein zu suchen und ihre Wechselabsichten offen und transparent zu kommunizieren. Durch eine gute Zusammenarbeit mit dem Verein und eine faire Verhandlung können beide Seiten zu einer Lösung gelangen, die den Interessen aller Beteiligten entspricht.
Vereine sollten die Wechselwünsche ihrer Spieler ernst nehmen und die Verhandlungen im besten Interesse des Spielers und des Vereins führen. Dabei sollte auch die finanzielle Situation des Vereins berücksichtigt werden, um eine ausgewogene und faire Vereinbarung zu erzielen.
Letztendlich muss der Spielerstreik als letztes Mittel betrachtet werden, wenn alle anderen Optionen erschöpft sind. Die Auswirkungen eines Streiks können erheblich sein und langfristige Konsequenzen für den Spieler, den Verein und die Fans haben. Daher ist es wichtig, erst dann zum Streik zu greifen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft wurden.
Abschließend sollte der Spielerstreik als Teil des modernen Fußballs betrachtet und weiterhin diskutiert werden. Er zeigt einerseits die Macht der Spieler in der heutigen Fußballwelt, aber auch die Grenzen dieser Macht und die potenziell negativen Auswirkungen auf den Sport. Es ist entscheidend, dass alle Parteien des Profifußballs respektvoll miteinander umgehen und nach Lösungen suchen, die im besten Interesse aller Beteiligten liegen.
<< photo by ALLAN LAINEZ >>
Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.
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