Wetterphänomen stellt Weltklima auf den Kopf: El-Niño–Winter droht
Einfluss von El Niño und La Niña auf das Wetter
Die Wetterphänomene El Niño und La Niña haben eine enorme Bedeutung für das Weltklima. Sie führen zu Temperaturschwankungen im zentralen und östlichen Pazifik am Äquator, die wiederum mit Veränderungen in der Atmosphäre einhergehen. Bei El Niño handelt es sich um eine Erwärmung des Oberflächenwassers vor der Küste Südamerikas, während La Niña eine Abkühlung der Meeresoberfläche vor der Küste beschreibt. Diese Unterschiede beeinflussen die Niederschlagszyklen in den Tropen. Während es bei El Niño in einigen Regionen zu weniger Regen als üblich kommt, führt La Niña zu sintflutartigen Regenfällen und Überschwemmungen. Die Auswirkungen auf Europa sind hingegen anders. Bei El Niño kann es zu eisigen Temperaturen kommen, während La Niña mildere Bedingungen zur Folge hat.
Regelmäßigkeit und Unregelmäßigkeit der Phänomene
El Niño und La Niña treten normalerweise in unregelmäßigen Abständen auf, im Schnitt alle zwei bis sieben Jahre. Zwischen ihnen gibt es oft eine ein- bis zweijährige “neutrale Phase”, in der diese Wetterereignisse nicht auftreten. Allerdings haben sich in den letzten Jahren einige Abweichungen von diesem Muster gezeigt. Zum Beispiel folgte auf den La-Niña-Winter 2017/18 bereits 2018/19 ein El-Niño–Winter. Darüber hinaus trat La Niña seit 2020 dreimal hintereinander auf, ohne dass eine neutrale Phase dazwischen lag.
Bedrohung eines El-Niño–Winters 2023/2024
Derzeit werden niedrigere Wassertemperaturen um etwa ein Grad im südöstlichen Pazifik vor Südamerika und am pazifischen Äquator beobachtet. Obwohl ein Grad nicht viel zu sein scheint, haben selbst kleine Änderungen der Wassertemperatur große Auswirkungen auf das Wettergeschehen. Diese La-Niña-Phase dauert bereits das dritte Jahr in Folge an und ist damit die längste seit Beginn der Aufzeichnungen. Im Durchschnitt liegt die Wassertemperatur seit August 2020 um 0,6 Grad unter dem Durchschnitt. Allerdings deuten Prognosen darauf hin, dass eine neutrale Phase folgen könnte, in der sich die Wasserströmung im Pazifik vollständig verändert. Dies könnte wiederum auf einen El-Niño–Winter im Jahr 2023/2024 hindeuten.
Auswirkungen und Verstärkung durch den Klimawandel
Wie bereits erwähnt, haben El Niño und La Niña extreme Auswirkungen auf das Wetter in verschiedenen Regionen der Erde. El Niño kann in Wüstengebieten zu extremen Regenfällen führen, während in normalerweise feuchten Gebieten Dürren auftreten können. Langanhaltende Dürreperioden sind ebenfalls möglich. Experten sind der Meinung, dass der Klimawandel diese Auswirkungen verstärkt. Es ist daher zu erwarten, dass ein El-Niño–Winter im Jahr 2023/2024 eine ernsthafte Bedrohung darstellen würde.
Prognosen für den Winter 2023/2024
Gemäß aktuellen Prognosen besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit für das Eintreten eines El-Niño–Winters im Zeitraum von August bis November 2023. Wettermodelle deuten darauf hin, dass sich die Wassertemperaturen im Pazifik erhöhen und somit auf ein El-Niño-Ereignis hindeuten könnten. Sollte dies eintreten, könnte das Jahr 2023 von extremen Wetterbedingungen geprägt sein. Es wird erwartet, dass der Frühling “rekordwarm” wird und diese Wärme sich auch während des Sommers halten könnte.
Editorial und Ratschläge
Umgang mit den Auswirkungen von El Niño und La Niña
Angesichts der möglichen Bedrohung eines El-Niño–Winters im Jahr 2023/2024 ist es wichtig, sich auf extreme Wetterbedingungen vorzubereiten. Sowohl private Haushalte als auch die Regierungen sollten Maßnahmen ergreifen, um die Auswirkungen von El Niño und La Niña zu mildern. Dies umfasst die Verbesserung der Infrastruktur, um Überschwemmungen entgegenzuwirken, die Vorbereitung auf Dürreperioden und die Schaffung von Notfallplänen für solche Wetterereignisse.
Klimawandel und Wetterextreme
Der Einfluss des Klimawandels auf Wetterextreme wie El Niño und La Niña sollte nicht unterschätzt werden. Es ist wichtig, dass die internationale Gemeinschaft Maßnahmen ergreift, um den Klimawandel einzudämmen und die Auswirkungen auf das Wettergeschehen zu reduzieren. Dies erfordert eine Veränderung unserer Lebensweise, eine Verringerung des CO2-Ausstoßes und eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien.
Die Rolle der Wissenschaft und Prognosen
Die Prognosen für ein mögliches El-Niño-Ereignis im Winter 2023/2024 zeigen die Bedeutung der wissenschaftlichen Forschung und Vorhersage von Wetterphänomenen. Es ist wichtig, dass Regierungen und Institutionen die Arbeit von Wissenschaftlern unterstützen und deren Erkenntnisse in ihre Entscheidungsprozesse einfließen lassen. Dies ermöglicht eine rechtzeitige Vorbereitung auf Wetterextreme und hilft dabei, die Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Umwelt zu minimieren.
Zusammenfassung
Ein möglicher El-Niño–Winter im Jahr 2023/2024 könnte das Weltklima auf den Kopf stellen und zu extremen Wetterbedingungen führen. Die Auswirkungen von El Niño und La Niña sind bereits bekannt und können zu Dürren, Überschwemmungen und anderen Wetterextremen führen. Angesichts des Einflusses des Klimawandels ist es wichtig, sich auf solche Ereignisse vorzubereiten und Maßnahmen zu ergreifen, um die Auswirkungen zu mildern. Die internationale Gemeinschaft muss den Klimawandel bekämpfen und die Forschung und Vorhersage von Wetterphänomenen unterstützen, um die Auswirkungen auf das Weltklima zu reduzieren.
<< photo by Karollyne Videira Hubert >>
Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.
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