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Entdeckung der kulinarischen Schätze Istriens: Eine Reise ins Schlaraffenland

Entdeckung der kulinarischen Schätze Istriens: Eine Reise ins Schlaraffenland

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Kulinarische Reise: Schlaraffenland, Abteilung Istrien

Von Jessica Jungbauer – Aktualisiert am 08.08.2023 – 14:58

Begehrte Trüffel, preisgekröntes Olivenöl, Spitzen-Bioweine, ganz spezielle Austern – im kroatischen Istrien liebt man den Genuss. Restaurants weltweit verlangen nach den Produkten. Eine Rundreise.

D ie Tür schwingt auf, zwei aufgeregte Hunde stürmen heraus, rennen in den Wald und wir alle hinterher. „Such, Brum!“ „Finde ihn, Stiv!“ Wir sind auf der Jagd nach einer der begehrtesten Zutaten der Welt: dem weißen Trüffel! Angeführt wird unsere Gruppe von Višnja Prodan Jekić, einer Trüffelsucherin in dritter Generation, mit einer Schaufel über der Schulter und festen Schuhen. „Das ist eine besondere Jahreszeit für uns, wenn die weißen Trüffel von September bis Dezember reif sind. Schwarze Trüffel gibt es das ganze Jahr über.“

“Kroatische Toskana”

Wir sind in Buzet, einem kleinen Ort im Hinterland der Halbinsel Istrien, im Herzen der Trüffelregion Kroatiens. Prodan Tartufi gilt als einer der besten Trüffelproduzenten der Welt und beliefert viele der renommiertesten Restaurants weltweit. Schließlich wachsen weiße Trüffel nur an zwei Orten dieser Erde: im italienischen Piemont – und eben in Istrien. Istrien liegt mehrheitlich im Norden Kroatiens, mit Teilen in Slowenien und Italien, und wird oft als „kroatische Toskana“ bezeichnet. Die einzigartige Lage der Halbinsel an der Adria mit ihrem hügeligen Hinterland ist ideal für eine Vielzahl von Produkten: für Trüffel, Oliven und Wein.

Die Hunde bellen nicht

Die Hunde rennen wild umher, und Prodan Jekić ruft Suchbefehle auf Kroatisch. Man wisse nie, wo man Trüffel finde. Was macht diese Region so besonders? „Trüffel wachsen besonders gern unter Bäumen wie Eiche, Buche und Haselnuss“, erzählt Prodan Jekić. „In diesem Gebiet herrscht eine Art Mikroklima, das sehr feucht, heiß und regnerisch ist.“ Auf vier Hektar Land geht sie jeden Tag mit ihren Hunden die gleiche Strecke. „Denn man weiß nie, wann genau die Trüffel reif sind und ihren Duft aus dem Boden verbreiten.“

Die Hunde bellen nicht Manchmal liegen sie nur wenige Zentimeter unter der Erde, manchmal einen halben Meter tief, weiße Trüffel sogar noch tiefer. „Man muss sehr aufmerksam und schnell sein. Die Hunde bellen nicht, sie zeigen nur die Stelle an. Und sie würden die Trüffel sonst selbst fressen“, fährt Prodan Jekić fort, während wir weiter ins Unterholz stolpern. Die Suche nach weißen Trüffeln sei besonders schwierig. Manchmal könne man fünf oder sechs Tage hintereinander wandern, ohne einen einzigen Trüffel zu finden.

An Schweine verfütterte Trüffel

Plötzlich kratzt einer der Hunde am Boden. Prodan Jekić eilt zu der Stelle, geht in die Hocke und gräbt vorsichtig mit ihrer Schaufel. „Manchmal ist es auch ein falscher Alarm … ah ja, hier ist er!“ Sie streichelt Brum über den Kopf und gibt ihm ein Leckerli. Die Gruppe ist begeistert, der weiße Trüffel wird freudig herumgereicht, und jeder atmet einmal den Duft ein. Während wir wieder den Hunden hinterherhetzen, erzählt Prodan Jekić, dass sie ursprünglich Maschinenbau studiert hat. Zusammen mit ihrem Mann, der ebenfalls Ingenieur ist, kehrte sie zurück und führt die Familientradition gemeinsam mit ihrem Bruder Mirko fort. An Schweine verfütterte Trüffel „Mein Großvater war einer der Ersten, die hier in den 1960er-Jahren Trüffel entdeckten. Damals wussten die Leute noch nicht, was Trüffel sind. Sie dachten, es sei eine stinkende Kartoffel aus dem Boden, nichts Besonderes, sie verfütterten sie an die Hausschweine.“ Erst Jahre später erkannten sie, dass sie damit gutes Geld verdienen konnten. Schwarze Trüffel erzielen je nach Art und Qualität einen Preis von 200 bis 800 Euro pro Kilo, während weiße Trüffel viel höhere Preise erzielen können, die manchmal bis zu 5000 bis 6000 Euro betragen.

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Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.

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Hans Schmidt

Hallo, ich bin Hans Schmidt. Seit über zehn Jahren arbeite ich als Journalist bei einem der führenden deutschen Nachrichtensender. Meine Spezialität ist politischer Journalismus - besonders internationaler Politik und nationaler Politik. Ich strebe immer danach, den Zuschauern die genauesten und aktuellsten Informationen zu liefern.

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