Bericht zu Fabian Wolff: Von “fundierten Spekulationen” zu bewussten Täuschungen
Zeit Online veröffentlicht Faktencheck zu Artikel von Fabian Wolff
Die Chefredaktion von Zeit Online hat heute einen Faktencheck zu dem Artikel “Mein Leben als Sohn” veröffentlicht, der Mitte Juli eine Debatte ausgelöst hatte. In diesem Artikel beschrieb der Autor Fabian Wolff, dass er entgegen seiner eigenen Annahme offenbar doch kein Jude sei. “Zeit Online” konfrontierte Wolff mit Fragen, überprüfte E-Mails seiner Mutter und befragte Personen aus seinem Umfeld. Bisher wurden jedoch keine Informationen gefunden, die nicht der Wahrheit entsprechen würden. Es steht jedoch fest, dass Wolff durch “fundierte Spekulationen” bewusste Täuschungen vorgenommen hat, um seine vermeintliche jüdische Identität zu untermauern. Die Recherchen sind noch nicht abgeschlossen.
Identitätsverwirrung und bewusste Täuschungen
Die Schuld für seine Identitätsverwirrung gibt Wolff seiner verstorbenen Mutter, die ihm eine erfundene Familiengeschichte erzählt habe. Die Befragten können jedoch nur die Erzählungen von Wolffs Mutter im kleinen Kreis bestätigen, nicht jedoch die tatsächliche, verbürgte Familiengeschichte. Es lässt sich nicht eindeutig nachweisen, dass Wolff bewusst die Unwahrheit gesagt hat. Allerdings zeigt der Faktencheck, dass er die spärlichen Informationen seiner Mutter durch weitere “fundierte Spekulationen” ergänzt hat, die teilweise bewusste Täuschungen enthalten. Es bedarf guten Willens, um diese von der Wahrheit zu unterscheiden.
Aufdeckung der Zweifel seit 2021
Es wurde ausgiebig über die Frage diskutiert, seit wann Wolff von der Unwahrheit seiner Jüdischsein-Behauptungen gewusst haben könnte. Bereits 2021 war ein Schreiben seiner Ex-Freundin bekannt geworden, in dem sie ihre Zweifel an seiner Familiendarstellung beschrieb und diese mit eigenen Recherchen belegte. In diesem Schreiben ging es unter anderem um Wolffs Grabrede für seine Mutter, in der er auch von einem im “KZ ermordeten” Großonkel sprach, der in Wirklichkeit nicht existiert. Wolff argumentiert nun, dass er sich ausschließlich auf die Schilderungen seiner Mutter bezogen habe und die falschen Informationen später nicht mehr verwendet habe. Der Bericht der Ex-Freundin lag den Verantwortlichen bei “Zeit Online” jedoch nicht vor. Die Ex-Freundin hatte jedoch mehrfach Kontakt mit einem Redakteur der Zeitung gesucht.
Bedauern über Veröffentlichungen
In der aktuellen Erklärung von “Zeit Online” heißt es, dass der Artikel “Mein Leben als Sohn” in dieser Form nicht erschienen wäre, wenn die nun zusammengetragenen Informationen früher vorgelegen hätten. Das Bedauern der Zeitung geht sogar weiter und erstreckt sich auf einen früheren veröffentlichten Artikel von Wolff mit dem Titel “Nur in Deutschland” aus dem Jahr 2021. In diesem Artikel hatte Wolff ebenfalls über seine vermeintlich jüdische Identität geschrieben.
Fabian Wolff als Journalist und Autor
Fabian Wolff war jahrelang als jüdische Stimme in Deutschland bekannt und schrieb für zahlreiche Medien, darunter “Zeit Online”, die “Jüdische Allgemeine”, die “Süddeutsche Zeitung” und den “Tagesspiegel”. Seit 2010 trat er mit Texten zu seiner vermeintlich jüdischen Identität in Erscheinung. Die genaue Rolle von Wolff in drei weiteren Artikeln von “Zeit” bzw. “Zeit Online” als Interviewpartner oder Protagonist wird noch untersucht.
Quelle:
Zeit Online, Faz.Net
<< photo by Tima Miroshnichenko >>
Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.
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