“Fremantle Highway”: Frachter könnte noch Tage brennen
Schwierige Löscharbeiten vor niederländischer Nordseeinsel
Die Löscharbeiten am Autotransporter “Fremantle Highway” gestalten sich äußerst schwierig. Das Schiff befindet sich vor der niederländischen Nordseeinsel Ameland und wird von einem verheerenden Feuer heimgesucht. Die Retter stehen vor großen Herausforderungen, da zu viel Löschwasser an Bord möglicherweise dazu führen könnte, dass das Schiff sinkt.
Der Kampf gegen Rauch und Flammen
Das Schiff ist von dichtem Rauch umhüllt und Flammen schlagen teilweise aus dem Rumpf. Aufgrund der intensiven Hitze ist es den Rettern derzeit nicht möglich, an Deck zu gehen. Die niederländische Küstenwache betont jedoch, dass ein sicherer Löschangriff nur durch das Betreten des Schiffes möglich ist. Jedoch besteht die Gefahr, dass das Schiff sinkt, wenn die Bergungsschiffe und Schlepper Wasser in den Frachter schießen würden. Um unnötiges Risiko zu vermeiden, haben die Retter bereits aufgehört, das Schiff von außen zu kühlen, da die Stabilität des Schiffes gefährdet wäre. Den Behörden zufolge könnte der Brand im Frachter noch tagelang andauern und somit zu einer Umweltkatastrophe führen, wenn das Schiff sinkt.
Experte zweifelt an einer Intervention von außen
Uwe-Peter Schieder, ein Experte für Seeschifffahrt beim Gesamtverband Deutscher Versicherer in Hamburg, bestätigt, dass die Brandlast zu hoch ist, um von außen einzugreifen. Er erklärt, dass es schwierig sei, auf einem Autotransporter, auf dem bereits ein Brand ausgebrochen ist, Hilfe von außen zu leisten. Die Löschsysteme auf solchen Schiffen seien oft veraltet und nicht für derartige Brände ausgelegt. Schieder betont, dass die Art des Motors, ob elektrisch oder Verbrennungsmotor, in diesem Fall nicht entscheidend sei. Beide Fahrzeugtypen weisen eine ähnliche Brandlast auf und brennen lediglich auf unterschiedliche Weise.
Unklare Brandursache
Die Ursache des Brandes auf dem Autotransporter ist noch unklar. Die niederländische Küstenwache schließt nicht aus, dass eines der etwa zwei Dutzend geladenen Elektroautos in der Nacht zum Mittwoch Feuer gefangen haben könnte. Für Sicherheitsexperte Schieder spielt die Art des Motors jedoch keine entscheidende Rolle, da die Brandlast bei beiden Fahrzeugtypen nahezu gleich ist.
Erfolglose Löschversuche der Crew
Zunächst versuchte die 23-köpfige Crew der “Fremantle Highway” den Brand zu bekämpfen. Da sich das Feuer jedoch sehr schnell ausbreitete, mussten die Seeleute ihre Rettungsbemühungen abbrechen und das Schiff verlassen. Einige Besatzungsmitglieder sprangen aus einer Höhe von mehr als 30 Metern in die Nordsee. Die meisten der Crew wurden von Hubschraubern evakuiert. Der Autotransporter hat bereits Schlagseite bekommen, aber ein Schlepper verhindert ein Abdriften des 200 Meter langen Schiffes und stabilisiert es mit einem Tross.
Fürchten einer Umweltkatastrophe
Die anhaltende Gefahr eines Sinkens des Autotransporters bereitet den Behörden große Sorgen. Ein Untergang des Schiffs hätte verheerende Auswirkungen auf das Meer und die umliegenden Küsten. Eine mögliche Umweltkatastrophe könnte damit einhergehen. Die Behörden arbeiten derzeit gemeinsam mit Experten an einem Aktionsplan, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen und eine mögliche Katastrophe zu verhindern.
Quellen: NDR, Küstenwache
<< photo by Nitin Dhumal >>
Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.