„Gäste zum Essen“ im ZDF: Wie Frauen und Männer halt so sind, nicht wahr?
Von Heike Hupertz
In der Sendung „Gäste zum Essen“ treffen zwei Elternpaare aufeinander, deren Kinder gerade erst ein Paar geworden sind. Die einen geben sich betont luxuriös und elitär, die anderen verbergen ihre sozialen Umstände. Doch was könnte aus dieser Konstellation werden? Eine vielversprechende Kulturclashkomödie? Leider nicht.
Ein Spiel mit Stereotypen
Der Witz einer solchen Konfrontation liegt oft darin, Stereotypen sichtbar zu machen und die Interaktionen zu überspitzen. Doch in diesem Fall scheitert die Komödie an zu viel dramatischem Realismus. Sobald aus den Rollen fiktive Personen aus Fleisch und Blut werden, ist es schwierig, die gute Stimmung aufrechtzuerhalten.
Die Komödie hat es generell schwer, besonders im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Dies liegt sowohl an dem Bildungsanspruch, den Unterhaltungssendungen erfüllen sollen, als auch an der allgemeinen Zaghaftigkeit, die Humor oft begleitet. Humor kann ein Spielfeld der Kontroverse sein, doch wenn er nur dazu dient, dramatischen Mehrwert zu schaffen, ergeht es ihm schlecht – wie in „Gäste zum Essen“. Diese Komödie nimmt einen grandiosen Anlauf und endet als enttäuschendes Drama.
Die intime Bloßstellung der Paarbeziehungen
Das eigentliche Programm dieser Komödie ist die klassenüberschreitende und intime Bloßstellung der Paarbeziehungen. Die Reichen leiden unter sexueller Frustration und sublimieren diese mit kulinarischem Verwöhnprogramm und verfeinertem Geschmack. Die weniger wohlhabenden Popovs hingegen haben mit anderen Problemen zu kämpfen. Diese Unterschiede werden auf eine wenig subtile Art und Weise präsentiert.
Alles endet in Versöhnung
Trotz all dieser Unterschiede vereinen sich die Frauen, angeführt von der polnischen Haushälterin der Fabers, und feiern solidarisch in die Nacht. Die Männer wiederum tun sich zusammen und versuchen, in Lederjacke und Adiletten Motorrad zu fahren. Am Ende erkennen alle, dass Snobismus in sexuellen Fragen fehl am Platz ist und dass Männer und Frauen im Grunde doch sehr ähnlich sind. Das Resultat dieses Erkenntnisprozesses ist eine allgemeine Zuneigung füreinander.
Die Hauptfigur verblasst im Hintergrund
Leider geht dabei die eigentliche Hauptfigur, das junge Paar Mila Faber und Leon Popov, fast vollständig unter. Ihre Präsenz ist kaum spürbar und wenn sie dann doch auftauchen, nimmt das Drama vollends seinen Lauf.
Die Schauspieler liefern ansehnliche Leistungen, dennoch zeigt „Gäste zum Essen“, dass leichtfüßige Komödien es in Deutschland schwer haben. Die Regie von Carolin Otterbach und die Kameraarbeit von Heinz Wehsling machen deutlich, dass sich das Leichte hierzulande immer noch in einem bleischweren Stand befindet.
„Gäste zum Essen“ wird heute um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt und ist in der Mediathek abrufbar.
<< photo by Anastasiya Badun >>
Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.
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