Gauck: “Menschen sind veranlagt zum Hassen“
Historische Verantwortung gegenüber Israel
Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck betonte in der ZDF-Sendung “maybrit illner” die historische Verantwortung Deutschlands gegenüber Israel. Er betonte, dass Deutschland immer an der Seite Israels stehen werde, auch wenn es Fehler in der israelischen Politik gebe, die auch in Israel selbst kritisiert würden. Gauck zeigte sich fassungslos darüber, wie sich das Volk, das Millionen von Juden ermordet hat, von Israel abwenden könne.
Eine Schieflage in der innenpolitischen Debatte über Judenhass
Gauck stellte auch eine Schieflage in der innenpolitischen Debatte über Judenhass fest. Über importierten Antisemitismus zu sprechen, habe oft den Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit zur Folge. Dabei handele es sich um einen sehr virulenten Antisemitismus, dem nicht genug entgegengesetzt worden sei. Gauck betonte, dass Menschen zur Hassneigung veranlagt seien und dass man den Hass nicht einfach wegreden oder wegzaubern könne. Jedoch könne man versuchen, Menschen von ihrem “Gefängnis des Hasses” zu lösen.
Politische Solidaritätsbekundungen und die Frage der Wertigkeit
Die Solidarität mit Israel und die Frage, wie viel diese Solidaritätsbekundungen wert seien, sei ein wichtiges Thema. Insbesondere angesichts des aktuellen Konflikts im Nahen Osten stellt sich die Frage nach der langfristigen Konsequenz und der Wirksamkeit politischer Unterstützung. Es bleibt zu diskutieren, ob politische Solidarität allein aus historischer Verantwortung ausreicht oder ob sie auch auf aktuellen Entwicklungen basieren sollte.
Deutsche Pflicht gegenüber Israel
Verantwortung aus der deutschen Geschichte
Gauck betonte, dass Deutschland aus der deutschen Geschichte, insbesondere dem Nationalsozialismus, nicht nur eine besondere Verpflichtung gegenüber dem Staat Israel und den jüdischen Menschen habe, sondern auch den Wunsch, “gut” zu sein. Dies habe zur Folge, dass Deutschland ein besonders weitreichendes Asylrecht habe, das zu massiver Zuwanderung geführt habe. Gauck erkannte jedoch auch die Verunsicherung und Fremdheitsgefühle, die mit dieser Zuwanderung einhergehen.
Die Gefahr von zu viel Veränderung
Gauck betonte, dass es einen Punkt gebe, an dem die massive Zuwanderung zu viel Veränderung bringe und die Akzeptanz für eine liberale Politik fehle. Er betonte, dass Politik nicht immer die Gestaltung des Schönen und Wünschenswerten sei, sondern oft auch des weniger Schlechten. Gauck sprach sich für das Erkennen von Spielräumen in der Migrationspolitik aus, die zunächst unsympathisch erscheinen mögen, aber notwendig sein könnten.
Gauck: Brandmauer zur AfD
Gauck betonte, dass ohne das Erkennen der bitteren Realität und das Verhindern von Missverständnissen die Ränder erstarken würden. Er forderte, dass eine Brandmauer zur AfD aufrecht erhalten werden müsse. Gleichzeitig betonte er die Wichtigkeit eines dezidiert konservativen, aber nicht reaktionären politischen Angebots für die verunsicherten Menschen im Land.
Eine enger werdender Raum für jüdische Menschen
Die Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal wies auf die immer enger werdenden Raum für jüdische Menschen hin, sowohl in Deutschland als auch in Europa. Sie bezeichnete den Terrorangriff der Hamas als das größte Verbrechen seit der Shoah und betonte, dass es beschämend sei, dass man den jüdischen Menschen kein sicheres Leben garantieren könne.
Der Nahost-Konflikt, die Ukraine und die Gefahr einer Ausweitung
Der Militärexperte Christian Mölling wies darauf hin, dass der existenzielle Konflikt für Europa immer noch der russische Angriffskrieg in der Ukraine sei. Dabei bestehe jedoch auch das Risiko einer Ausweitung des Konflikts in Israel. Die Sicherheit der Bürger stehe im Mittelpunkt der israelischen Politik, aber dieses Selbstverständnis sei nun erschüttert.
Der Weg zur Lösung
Der ZDF-Journalist Christian Sievers betonte, dass die Regierung Netanjahu unter dreifachem Druck stehe: Die Geiseln müssten befreit, die Hamas ausgeschaltet und die Frage nach der Verantwortung für das Massaker geklärt werden. Mit der Hamas könne man kaum verhandeln, aber es gebe Millionen gemäßigte Palästinenser, denen eine Perspektive fehle. Der Glaube an die Zwei-Staaten-Lösung sei auf beiden Seiten insgesamt erloschen.
Fazit
Der Konflikt im Nahen Osten und die Frage nach der Solidarität mit Israel werfen viele ethische und politische Fragen auf. Der Antisemitismus in Deutschland und Europa, die Auswirkungen der Zuwanderung und die Herausforderungen der Migrationspolitik sind ebenfalls wichtige Themen, die es zu diskutieren gilt. Es bleibt zu hoffen, dass aus diesen Diskussionen konkrete Handlungen und Lösungen hervorgehen, die zu einer friedlichen und gerechten Zukunft in der Region führen können.
<< photo by Mariia Ivanova >>
Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.
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