GDL fordert mehr Geld und weniger Arbeitszeit
Die Forderungen der GDL
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) fordert für die bevorstehenden Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn (DB) nicht nur eine Lohnerhöhung, sondern auch eine Arbeitszeitverkürzung. Die Kernforderungen umfassen eine allgemeine Entgelterhöhung von 555 Euro, eine 25-prozentige Erhöhung der Zulagen für Schichtarbeit und eine Senkung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter ohne anteilige Lohnabsenkung. Die GDL fordert außerdem eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro. Der Tarifvertrag soll maximal zwölf Monate laufen.
Der Konflikt zwischen DB und GDL
Die Forderung der GDL folgt inmitten des Tarifkonflikts zwischen der Deutschen Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG, die seit Ende Februar ein Gehaltsplus von 12 Prozent beziehungsweise 650 Euro pro Monat fordert. Die DB plant prozentuale Erhöhungen von acht bis zwölf Prozent (je nach Einkommensgruppe) in zwei Stufen, sowie eine 2.850-Euro-Inflationsausgleichsprämie in ebenfalls zwei Schritten. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll 24 Monate betragen, was doppelt so viel ist wie die von der GDL gewünschte Grenze von zwölf Monaten. Es besteht eine Friedenspflicht zwischen der DB und der GDL bis Ende Oktober, danach könnte es zu einer Auseinandersetzung und möglicherweise zu Warnstreiks kommen.
Die Positionen der Parteien
In den vergangenen Jahren hat die GDL bei Tarifverhandlungen immer wieder mit Warnstreiks Druck auf die Bahn ausgeübt. Obwohl die GDL im September 2021 Tariferhöhungen von insgesamt 3,3 Prozent sowie Einmalzahlungen vereinbart hatte, wird angesichts der gestiegenen Inflation ein Abschluss in ähnlicher Größenordnung dieses Mal ausgeschlossen. Der bundeseigene Konzern plant nun, seine Löhne prozentual zu erhöhen, während die GDL eine feste Summe fordert. Der Konflikt zwischen den Parteien bleibt immens, aber beide Seiten haben sich auf neue Verhandlungen am 12. Juni geeinigt.
Editorial: Eine gerechte Ausbalancierung zwischen Geschäft und Arbeit
Die Forderungen der GDL nach höheren Löhnen und kürzeren Arbeitszeiten sind greifbar und verständlich, aber gleichzeitig müssen die Interessen der DB berücksichtigt werden. Es ist wichtig, dass diese beiden Seiten eine Einigung finden, die die Arbeitnehmer fair behandelt, aber auch die Wirtschaftlichkeit der Bahn aufrechterhält. Ein Kompromiss mit angemessenen Lohnerhöhungen und vernünftigen Arbeitsbedingungen für das Personal sollte erzielt werden, während gleichzeitig der reibungslose Betrieb des Unternehmens erhalten bleibt.
Rat an die Parteien: Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg
Angesichts der Tatsache, dass die GDL mit Warnstreiks in den letzten Jahren Druck auf die Bahn ausgeübt hat, besteht die Gefahr, dass eine weitere Konfrontation zu negativen Auswirkungen für alle Beteiligten führen könnte. Die Parteien sollten in einen konstruktiven Dialog treten und versuchen, eine Lösung zu finden, die für alle akzeptabel ist. Eine Zusammenarbeit zwischen der DB und der GDL könnte dazu beitragen, die Interessen beider Seiten auszugleichen und eine produktive Beziehung aufzubauen. Schließlich sind die Mitarbeiter und Passagiere auf ein effizientes und zuverlässiges Bahnnetz angewiesen.
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