Glyphosat: Ein ungewisser Weg zur erneuten ZulassungGlyphosat,Zulassung,Pflanzenschutzmittel,Umwelt,Gesundheit,Risiken,EU,Landwirtschaft,Kontroverse,Studien,Herbizid
Glyphosat: Ein ungewisser Weg zur erneuten Zulassung

Glyphosat: Ein ungewisser Weg zur erneuten Zulassung

4 minutes, 44 seconds Read

EU vertagt Entscheidung über Glyphosat-Neuzulassung

Keine Mehrheit für Glyphosat-Neuzulassung

Die EU-Staaten konnten sich bisher nicht auf eine verlängerte Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat einigen. Das Thema soll jedoch im November erneut auf die Agenda gesetzt werden. Die aktuelle Zulassung von Glyphosat in der Europäischen Union läuft im Dezember aus. Unter den EU-Ländern gibt es vorerst keine Mehrheit für die Neuzulassung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat. Ein Expertengremium der Mitgliedstaaten konnte sich nicht auf den Vorschlag der EU-Kommission einigen, den Einsatz des Mittels für weitere zehn Jahre zu erlauben. Der Vorschlag wird nun in einen Berufungsausschuss weitergeleitet, der voraussichtlich in der ersten Novemberhälfte über den Kommissionsvorschlag diskutieren und abstimmen wird. Eine Entscheidung muss bis zum 14. Dezember 2023 getroffen werden.

Änderungen sind noch möglich

Es besteht die Möglichkeit, dass der Vorschlag der Kommission noch geändert wird. Wenn sich im Berufungsausschuss weder eine qualifizierte Mehrheit für noch gegen den Vorschlag findet, hat die EU-Kommission das Recht, eigenständig zu entscheiden. Für eine Neuzulassung wäre eine qualifizierte Mehrheit nötig gewesen, die die Zustimmung von mindestens 55 Prozent der EU-Staaten erfordert, die gleichzeitig mindestens 65 Prozent der EU-Bevölkerung repräsentieren. Frankreich hatte vor der Abstimmung angekündigt, sich enthält.

Glyphosatstreit hinter den Kulissen

Der Streit um Glyphosat tobt schon seit geraumer Zeit. Agrarminister und Umweltministerin sind gegen eine weitere Zulassung des Herbizids, während zwei FDP-Minister dafür sind. Der Konflikt dreht sich unter anderem um mögliche Gesundheitsrisiken. Kritiker und Befürworter sind uneinig darüber, ob Glyphosat krebserregend sein könnte. Auch Gefahren für die Umwelt stehen im Raum. Eine Untersuchung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) ergab zwar keine inakzeptablen Gefahren, wies jedoch auf Datenlücken hin. Es gibt noch Fragen bezüglich der ernährungsbedingten Risiken für Verbraucher und der Auswirkungen auf Wasserpflanzen. Möglichkeiten zum Artenschutz konnten ebenfalls nicht abschließend bewertet werden.

Hintergrund: Glyphosat in der Landwirtschaft

Glyphosat ist eines der weltweit meistverwendeten Herbizide und wurde vom US-Konzern Monsanto entwickelt, der mittlerweile zu Bayer gehört. Für den Pharma- und Agrarchemiekonzern aus Leverkusen sind glyphosathaltige Roundup-Unkrautvernichter ein wichtiger Umsatzbringer. Seit dem Auslaufen des Patents gibt es auch Produkte anderer Hersteller mit dem Wirkstoff.

Philosophische Diskussion und Editorial

Die Kontroverse um Glyphosat

Die Diskussion um die Neuzulassung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat in der Europäischen Union wirft eine Vielzahl philosophischer Fragen auf. Einerseits steht die Frage nach dem Wert des Umweltschutzes im Vordergrund. Glyphosat steht in der Kritik, schädlich für die Umwelt und bestimmte Tierarten zu sein. Die Entscheidung über die Neuzulassung hat also auch Auswirkungen auf die Biodiversität und den Artenschutz.

Auf der anderen Seite steht die Frage nach der Sicherheit für Verbraucher und die allgemeine Bevölkerung. Studien und Berichte über mögliche Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit Glyphosat haben zu großer Besorgnis geführt. Der Schutz der Gesundheit der Menschen sollte immer oberste Priorität haben.

Die Rolle der wissenschaftlichen Expertise

Die Entscheidung über die Glyphosat-Neuzulassung sollte auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren. Es ist wichtig, dass die EU-Behörden alle verfügbaren Studien und Daten sorgfältig prüfen und bewerten, um eine informierte Entscheidung zu treffen. In diesem Sinne ist auch die Arbeit der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) von großer Bedeutung.

Gleichzeitig sollte der Entscheidungsprozess transparent sein, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in die EU-Institutionen zu stärken. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Gutachten sollten für die breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, um eine informierte Diskussion zu ermöglichen.

Empfehlungen

Es ist wichtig, dass die EU-Staaten die Zeit bis zur erneuten Diskussion im November nutzen, um weitere Informationen und Erkenntnisse über die Auswirkungen von Glyphosat auf die Umwelt und die Gesundheit der Bevölkerung zu sammeln. Der Schutz der Umwelt und der Gesundheit der Menschen sollten bei der Entscheidung im Vordergrund stehen.

Darüber hinaus sollten die EU-Länder gemeinsam daran arbeiten, alternative Methoden und Produkte für die Unkrautbekämpfung zu fördern. Es gibt bereits vielversprechende Ansätze für eine nachhaltigere Landwirtschaft, die auf den Einsatz von Pestiziden wie Glyphosat verzichtet. Investitionen in Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet sind dringend erforderlich.

Schlussendlich sollte die Entscheidung über die Glyphosat-Neuzulassung auf einer breiten gesellschaftlichen Debatte basieren, bei der alle relevanten Interessengruppen einbezogen werden. Nur so kann eine ausgewogene und verantwortungsvolle Entscheidung getroffen werden, die den Schutz der Umwelt und der Gesundheit in Einklang bringt.

Pesticide-Glyphosat,Zulassung,Pflanzenschutzmittel,Umwelt,Gesundheit,Risiken,EU,Landwirtschaft,Kontroverse,Studien,Herbizid


Glyphosat: Ein ungewisser Weg zur erneuten Zulassung
<< photo by Rosyid Arifin >>
Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.

Sie könnten lesen wollen !

author

Müller Friedrich

Ich heiße Friedrich Müller. Als investigativer Journalist glaube ich daran, die Macht zur Verantwortung zu ziehen und Licht auf die Themen zu werfen, die sonst im Dunkeln bleiben würden. Ich bin spezialisiert auf Themen wie Korruption und Kriminalität in der Politik.

Similar Posts