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James Vowles: Die Formel 1 wird noch viele Jahre keine weiblichen Fahrerinnen sehen

James Vowles: Die Formel 1 wird noch viele Jahre keine weiblichen Fahrerinnen sehen

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Keine Frau in der Formel 1 in absehbarer Zukunft, sagt James Vowles

Jahrelange Wartezeit prognostiziert

Die Formel 1 hat mit der Gründung der F1 Academy den ersten Schritt unternommen, um nach mehr als 30 Jahren wieder eine Frau in die Königsklasse des Motorsports zu bringen. Jamie Chadwick, Mitglied der Nachwuchsakademie des Williams-Teams, galt dabei als aussichtsreichste Kandidatin für den Einzug in die Formel 1. Trotzdem gibt der Teamchef von Williams, James Vowles, zu bedenken, dass es noch viele Jahre dauern könnte, bis das Ziel erreicht wird.

In einem Interview mit dem ‘Sky Sports F1 Podcast’ erklärt Vowles, dass in der Vergangenheit viele Fehler gemacht wurden, um Frauen erfolgreich im Fahrerfeld zu etablieren. Namen wie Susie Wolff, Maria de Villota, Carmen Jorda oder Tatiana Calderon hätten sich zwar im Formel-1-Umfeld bewegt, doch für Vowles wurde nicht in der richtigen Altersgruppe investiert.

Die Bedeutung der Kart-Tagen

Um den Erfolg zu erzielen, müssen laut Vowles die Grundlagen bereits in den Kart-Tagen gelegt werden. Ein Umfeld müsse geschaffen werden, in dem Frauen zu Champions heranwachsen können, ähnlich wie es bei vielen heutigen Champions der Fall war. Dieser Prozess erfordert Zeit und Fortschritt.

Die Rolle der F1 Academy

Die F1 Academy soll einen Weg zur Formel 1 eröffnen. Allerdings steht sie vor einigen Herausforderungen. Obwohl die Akademie von der Formel 1 unterstützt wird und bekannte Namen mit sich bringt, ist sie noch nicht hinreichend in das Geschehen der Königsklasse integriert. Weder finden die Rennen im Rahmen der Formel 1 statt, abgesehen vom Saisonfinale in Austin, noch gibt es eine umfassende TV-Präsenz. Die Rennen können lediglich in einer Zusammenfassung angesehen werden. Dies erschwert es, Interesse zu wecken, ebenso wie das Starterfeld, das nur aus 15 Autos besteht.

Vowles hat jedoch Vertrauen in die F1 Academy und lobt die Leitung durch Susie Wolff, die eine der wenigen Frauen ist, die ein Formel-1-Auto gefahren haben. Er ist überzeugt, dass die Akademie einen starken Weg vorgeben kann. Trotzdem wird es seiner Meinung nach noch einige Jahre dauern, bis eine Frau in der Formel 1 fährt.

Jamie Chadwicks IndyCar-Weg

Interessanterweise wäre es Williams selbst möglich, eine Frau in die Formel 1 zu bringen, da sie mit Jamie Chadwick eine vielversprechende Kandidatin in ihrem eigenen Team haben. Chadwick hat alle drei Saisons der W-Serie gewonnen, konnte jedoch keinen Sprung in die Formel 3 schaffen. Stattdessen wird sie ab 2023 in der Indy-NXT-Serie fahren, der zweiten Liga der IndyCar-Serie. Die Tür zur Formel 1 scheint sich somit zu schließen.

Vowles sieht diese Entscheidung jedoch als sinnvoll an und empfiehlt Chadwick, sich vorerst auf ihre Karriere in der IndyCar-Serie zu konzentrieren. Er ist überzeugt, dass sie dort Erfolg haben kann und dass sie sich gut schlägt. Dennoch liegt sie nach fünf von 14 Saisonrennen nur auf dem 17. Gesamtrang von 20 Fahrern und ist die Letzte, die alle Saisonrennen bestritten hat. Ihre beste Platzierung in einem Rennen war Position elf.

Editorial: Geschlechtergleichheit in der Formel 1

Die Diskussion um die Rolle von Frauen im Motorsport und insbesondere in der Formel 1 ist schon lange ein Thema von großer Bedeutung. Während in anderen Sportarten Fortschritte in Richtung Geschlechtergleichheit gemacht wurden, scheint die Formel 1 hier hinterherzuhinken.

Es ist ermutigend, dass die Formel 1 mit der F1 Academy einen ersten Schritt unternommen hat, um Frauen eine Plattform zu bieten, um sich für die Königsklasse zu qualifizieren. Dennoch sind die Worte von James Vowles ernüchternd. Es scheint, dass der Motorsport insgesamt noch einen langen Weg vor sich hat, um Frauen die gleichen Chancen und Unterstützung zu bieten wie männlichen Fahrern.

Es ist wichtig, dass die Formel 1 die richtigen Maßnahmen ergreift, um eine inklusivere und gerechtere Sportart zu sein. Dies erfordert Investitionen in die Nachwuchsförderung von Fahrerinnen und die Schaffung eines Umfelds, das Frauen gleiche Möglichkeiten bietet, sich für die Formel 1 zu qualifizieren.

Die Entscheidung von Jamie Chadwick, den IndyCar-Weg zu gehen, anstatt weiter für einen Platz in der Formel 1 zu kämpfen, zeigt auch, dass Frauen alternative Wege suchen müssen, um im Motorsport erfolgreich zu sein. Es ist ermutigend zu sehen, dass sie dort Fortschritte macht und ihre Karriere vorantreibt.

Es bleibt zu hoffen, dass die Formel 1 und der Motorsport insgesamt in Zukunft mehr Frauen unterstützen und ihnen die gleichen Chancen bieten werden, ihre Talente zu entfalten und in der Königsklasse des Motorsports anzutreten. Dies würde nicht nur die Geschlechtergleichheit vorantreiben, sondern auch zu einer spannenderen und vielfältigeren Formel 1 führen.

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<< photo by Dainis Graveris >>
Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.

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Müller Friedrich

Ich heiße Friedrich Müller. Als investigativer Journalist glaube ich daran, die Macht zur Verantwortung zu ziehen und Licht auf die Themen zu werfen, die sonst im Dunkeln bleiben würden. Ich bin spezialisiert auf Themen wie Korruption und Kriminalität in der Politik.

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