Die Rückkehr der Kamera-Autos: Wie schütze ich mein Haus vor Google Street View?
Einleitung
Google hat angekündigt, dass seine Kamera-Autos wieder durch Deutschland fahren, um neue Fotos für den Street-View-Dienst aufzunehmen. Dies bedeutet, dass auch unsere Häuser und Straßen erneut abgelichtet werden. Doch was können wir tun, um unsere Privatsphäre zu schützen und unser Haus auf Google Street View zu verpixeln? In diesem Artikel geben wir Ihnen alle relevanten Informationen und Tipps.
Was nimmt Google auf?
Die Google-Autos filmen keine Videos, sondern erstellen hochauflösende 3D-Panoramabilder alle paar Meter. Diese Bilder werden später digital miteinander verknüpft und ermöglichen es den Nutzern, sich in den Straßenbildern virtuell zu bewegen. Die Kameras in den Autos befinden sich in einer Höhe von 2,9 Metern und erfassen neben Häusern und Straßen auch Straßenschilder und Schriftzüge von Geschäften. Auto-Kennzeichen und Gesichter von Passanten werden automatisch verpixelt, um den Datenschutz zu gewährleisten.
Wird ganz Deutschland erfasst?
Grundsätzlich ja. Google plant Kamerafahrten in sämtlichen größeren Städten sowie fast allen Landkreisen in Deutschland. Zunächst sollen jedoch die 20 größten Städte schrittweise aktualisiert werden, in denen der Dienst bereits verfügbar war. Zu diesen Städten gehören unter anderem Berlin, Hamburg, München und Frankfurt am Main.
Warum wurden die Aufnahmen nicht früher aktualisiert?
Im Jahr 2010 stieß Google bei der Einführung von Street View in Deutschland auf starken Widerstand in Politik, bei Hauseigentümern und Datenschützern. Fast eine Viertelmillion Menschen legten Widerspruch gegen die Abbildung ihrer Häuser ein, was dazu führte, dass Google gezwungen war, die Häuser zu verpixeln. Dies beeinträchtigte die Qualität des Dienstes erheblich. Aufgrund dieser Kontroverse entschied das Unternehmen, vorerst keine weiteren Kamerafahrten in Deutschland durchzuführen. Erst jetzt, zwölf Jahre später, hat Google beschlossen, einen neuen Versuch zu starten.
Warum gab es damals so viel Aufregung?
Im Jahr 2010 besaßen nur wenige Menschen in Deutschland Smartphones und konnten sich kaum vorstellen, wie praktisch es sein könnte, sich Straßenpanoramen anzuschauen, um beispielsweise die Umgebung einer Ferienwohnung zu erkunden. Google konnte die Datenschutzbedenken und Sicherheitsvorbehalte in der Bevölkerung nicht ausreichend ausräumen. Auch die damalige Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) machte Stimmung gegen den Dienst. Die Vorbehalte gegen Street View gingen sogar so weit, dass viele Menschen in Deutschland einen satirischen TV-Beitrag für bare Münze nahmen, in dem behauptet wurde, Google würde mit seinen Kameras auch in Privatwohnungen fotografieren.
Wie schütze ich mein Haus vor Google Street View?
Wenn Sie nicht möchten, dass Ihr Haus auf Google Street View zu sehen ist, müssen Sie wie im Jahr 2010 einen Antrag auf Verpixelung stellen. Die alten Anträge sind jedoch nicht mehr gültig und müssen erneuert werden. Sie können Ihren Widerspruch per E-Mail, Formular oder per Post einreichen. Jeder Bürger sollte das Recht haben, seine Privatsphäre zu schützen, so der Hamburger Datenschutzbeauftragte Thomas Fuchs.
Wenn der Antrag vor der Veröffentlichung der neuen Bilder gestellt wird, wird Ihr Haus von Anfang an verpixelt dargestellt. Falls der Widerspruch erst nach der Veröffentlichung bei Google eingeht, wird die Verpixelung nachträglich durchgeführt. Thomas Fuchs hat noch nicht entschieden, wie er sich verhalten wird, sondern wird sich die neuen Aufnahmen auf Google Street View zunächst ansehen und dann eine Entscheidung treffen.
Was macht eigentlich Apple?
Die Aktivitäten von Apple könnten einer der Gründe sein, warum Google seinen Street-View-Dienst in Deutschland nicht aufgeben möchte und stattdessen neue Aufnahmen macht. Apple hat 2019 auf seiner Entwicklerkonferenz WWDC den virtuell begehbaren Straßenplan “Look Around” angekündigt und fast flächendeckend in Deutschland eingeführt. Apple bietet Hauseigentümern und Mietern auch die Möglichkeit, unerwünschte Aufnahmen von ihren Häuserfassaden verpixeln zu lassen. Bisher haben jedoch nur wenige Menschen von diesem Angebot Gebrauch gemacht. Obwohl “Look Around” nur auf Apple-Geräten genutzt werden kann, macht es den Kartendienst von Google auf dem Smartphone praktisch überflüssig.
Fazit und Ausblick
Google Street View kehrt nach Deutschland zurück und erneuert seine Karten. Wenn Sie nicht möchten, dass Ihr Haus auf Google Street View erscheint, sollten Sie einen Antrag auf Verpixelung stellen. Achten Sie darauf, dass Ihre Anfrage vor der Veröffentlichung der neuen Bilder bei Google eingeht. Es bleibt abzuwarten, wie viele Menschen von diesem Service Gebrauch machen und wie die neuen Aufnahmen von der Öffentlichkeit aufgenommen werden.
Es ist jedoch an der Zeit, die Bedenken gegenüber Diensten wie Google Street View zu überdenken. Im Zeitalter der Digitalisierung und des stetigen Fortschritts der Technologie ist es wichtig, einen angemessenen und ausgewogenen Schutz der Privatsphäre zu gewährleisten. Datenschutz und individuelle Freiheit sollten nicht gegen den technologischen Fortschritt ausgespielt werden, sondern in einem gesunden Gleichgewicht existieren.
Letztendlich liegt die Entscheidung darüber, ob Ihr Haus auf Google Street View erscheinen soll oder nicht, bei Ihnen. Es ist wichtig, sich mit den Vor- und Nachteilen dieser Technologie auseinanderzusetzen und eine informierte Entscheidung zu treffen.
<< photo by Pixabay >>
Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.
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