Einkauf auf dem Wochenmarkt: Marktgebühren bleiben in Kempen bestehen
Schwierigkeiten auf den Wochenmärkten in Kempen
Die Stadt Kempen in Deutschland hat Schwierigkeiten, Händler für ihre Wochenmärkte zu gewinnen. Die Anzahl der Kunden ist rückläufig, was dazu führt, dass viele Marktstände leer bleiben. Die Freien Wähler Kempen (FWK) haben versucht, dieses Problem zu lösen, indem sie vorgeschlagen haben, die Gebühren für die Marktbeschicker vorübergehend auszusetzen. Ihr Antrag wurde jedoch im Ausschuss für Ordnung und Rettungswesen abgelehnt. Trotzdem bleibt das Problem bestehen: Die Märkte in Kempen, insbesondere der Markt auf dem Concordienplatz im Hagelkreuz und in St. Hubert, leiden seit der Pandemie sowohl unter einem Mangel an Händlern als auch an Kunden.
Ursachen für den Rückgang der Händler und Kunden
Die Ursachen für den Rückgang der Händler und Kunden auf den Wochenmärkten sind vielschichtig. Zunächst haben die Kunden ihr Einkaufsverhalten geändert und kaufen nun vermehrt Obst und Gemüse im Supermarkt. Die Preise sind dort in der Regel günstiger, auch wenn die Produkte nicht so frisch und regional sind wie auf dem Wochenmarkt.
Der Vorschlag der Freien Wähler Kempen
Die FWK hofften, dass ein vorübergehender Verzicht auf Marktgebühren die Händler dazu ermutigen würde, wieder auf die beiden kleineren Wochenmärkte in Kempen zurückzukehren. Dieser Vorschlag würde die Stadt Kempen jedoch Einnahmen in Höhe von rund 6500 Euro kosten. Ob die Händler tatsächlich zurückkehren würden, ist jedoch fraglich.
Die Meinungen im Ausschuss für Ordnung und Rettungswesen
Die Mehrheit der Mitglieder des Ausschusses für Ordnung und Rettungswesen war gegen den Vorschlag der FWK, die Marktgebühren auszusetzen. Lediglich der Vertreter der Fraktion ÖDP/Die Linke stimmte für den Antrag. Willi Stenhorst, Ratsherr der CDU und Vorsitzender des Bürgervereins im Hagelkreuz, äußerte sich skeptisch zu dem Vorschlag. Stenhorst hatte sich in der Vergangenheit gemeinsam mit Quartiersmanager Ingo Behr für einen attraktiven Wochenmarkt auf dem Concordienplatz eingesetzt. Er betonte, dass die bisherigen Bemühungen, mit Event-Märkten mehr Besucher anzulocken, erfolglos waren. Der Aufwand, der ehrenamtlich betrieben wurde, habe sich nicht gelohnt.
Die Frage der Marktgebühren auf dem Buttermarkt
Die FWK erweiterten ihren Antrag, indem sie vorschlugen, die Gebühren für den Dienstags-Wochenmarkt auf dem Buttermarkt zu senken, um wieder mehr Händler anzulocken. Dieser Markt ist im Vergleich zum Freitagsmarkt weniger gut besucht. Auch dieser Vorschlag fand jedoch keine Mehrheit im Ausschuss.
Pressestimmen und Meinungen
Die Diskussion um die Marktgebühren in Kempen hat zu verschiedenen Meinungen geführt. Einige Befürworter der Gebühren argumentieren, dass ein vorübergehender Gebührenverzicht nicht garantieren kann, dass die Händler zurückkehren würden. Zudem besteht die Gefahr, dass die eingesparten Gebühren die fehlenden Einnahmen nicht aufwiegen, wenn die Kundschaft ausbleibt. Andere Stimmen argumentieren jedoch, dass die Stadt Kempen ihre Gebührenstruktur für die Wochenmärkte überdenken sollte, um das Interesse von Händlern und Kunden wieder zu wecken.
Editorial: Die Notwendigkeit einer Überprüfung der Marktgebühren
Die Bedeutung von Wochenmärkten für die Gemeinschaft
Wochenmärkte spielen eine wichtige Rolle in einer Gemeinschaft. Sie bieten nicht nur frische und regionale Produkte, sondern auch eine Plattform für den persönlichen Austausch zwischen Händlern und Kunden. Die Beziehung zwischen Händlern und Kunden auf dem Wochenmarkt geht über das einfache Geschäft hinaus und trägt zum sozialen Zusammenhalt bei. Daher ist es wichtig, dass Wochenmärkte florieren und die Bedürfnisse von Händlern und Kunden gleichermaßen erfüllen.
Die Herausforderungen für Wochenmärkte in der modernen Gesellschaft
In der modernen Gesellschaft stehen Wochenmärkte zunehmend vor Herausforderungen. Die Bequemlichkeit von Supermärkten und Online-Shopping hat das Einkaufsverhalten der Verbraucher verändert. Viele Menschen bevorzugen die Bequemlichkeit und den niedrigeren Preis von Supermärkten gegenüber dem Erlebnis des Einkaufens auf dem Wochenmarkt. Dies hat zu einem Rückgang der Kunden auf Wochenmärkten geführt und stellt eine Herausforderung für Händler dar, die ihre Produkte an den Mann bringen möchten.
Die Marktentwicklung in Kempen
Die Situation auf den Wochenmärkten in Kempen ist ein Beispiel für diese Herausforderungen. Der Rückgang der Händler und Kunden kann nicht allein auf die Marktgebühren zurückgeführt werden. Die Veränderungen im Einkaufsverhalten der Verbraucher haben diesen Rückgang maßgeblich beeinflusst. Dennoch ist es wichtig, dass die Stadt Kempen die Marktgebührenstruktur überprüft, um den Wochenmärkten wieder zu neuem Leben zu verhelfen.
Reduzierung der Marktgebühren als Lösungsansatz?
Die Frage der Marktgebühren ist ein wichtiger Aspekt, der bei der Überprüfung der Situation berücksichtigt werden sollte. Ein vorübergehender Verzicht auf Marktgebühren kann Händler dazu ermutigen, zurückzukehren und neue Interessenten anzulocken. Jedoch muss beachtet werden, dass dies keine Garantie für den Erfolg ist. Händler und Kunden werden nicht allein von den Gebühren beeinflusst, sondern von vielen anderen Faktoren wie Produktauswahl, Preisen und Atmosphäre.
Ein ganzheitlicher Ansatz
Um die Wochenmärkte in Kempen wieder attraktiv zu machen und das Interesse von Händlern und Kunden gleichermaßen zu wecken, ist ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich. Dies bedeutet, dass die Stadt Kempen nicht nur die Marktgebühren überdenken sollte, sondern auch andere Maßnahmen ergreifen muss, um das Erlebnis auf dem Wochenmarkt attraktiver zu gestalten. Dazu gehören ein breiteres Angebot an Produkten, eine ansprechende Präsentation, Veranstaltungen und Aktivitäten, die den Wochenmarkt zu einem Ort der Begegnung machen.
Fazit und Empfehlungen
Die Stadt Kempen steht vor der Herausforderung, ihre Wochenmärkte attraktiver zu gestalten und das Interesse von Händlern und Kunden wieder zu wecken. Die Frage der Marktgebühren ist nur ein Aspekt, der bei der Suche nach Lösungen berücksichtigt werden sollte. Es ist wichtig, einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen und alle relevanten Faktoren wie Produktauswahl, Preise und Atmosphäre in Betracht zu ziehen.
Die Stadt Kempen sollte die Marktgebührenstruktur überprüfen und gegebenenfalls anpassen, um Händler dazu zu ermutigen, auf den Wochenmärkten ihre Waren anzubieten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine Reduzierung der Gebühren allein nicht ausreicht, um das Interesse von Händlern und Kunden zu wecken. Weitere Maßnahmen wie eine breitere Produktauswahl, ansprechendere Präsentation, Veranstaltungen und Aktivitäten sollten in Betracht gezogen werden.
Die Bedeutung von Wochenmärkten sollte nicht unterschätzt werden. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des sozialen Zusammenhalts in einer Gemeinschaft. Die Stadt Kempen sollte daher alle Anstrengungen unternehmen, um ihre Wochenmärkte wieder zu beleben und zu einem attraktiven Ort für Händler und Kunden zu machen. Nur so kann das Einkaufserlebnis auf dem Wochenmarkt wieder zu neuem Leben erweckt und die Bedeutung dieses traditionsreichen Handelsplatzes gewahrt werden.
<< photo by Kerim Eveyik >>
Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.