Leichtathletik-WM in Budapest: Josh Kerr “klaut” Ingebrigtsen Gold
Jakob Ingebrigtsen verpasst sicher geglaubtes Gold
Jakob Ingebrigtsen verpasste bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Budapest das sicher geglaubte Gold über 1.500 m. Der Norweger wurde vom Briten Josh Kerr mit einem unwiderstehlichen Schlussspurt auf den zweiten Platz verwiesen. Kerr krönte sich überraschend zum Weltmeister. Ingebrigtsen konnte nur noch mit dem Kopf schütteln.
Ein unwiderstehlicher Schlussspurt
Im WM-Stadion von Budapest zündete Josh Kerr auf der Zielgeraden den Turbo und zog einen unwiderstehlichen Schlusssprint an. Ingebrigtsen konnte nicht mehr kontern und musste sich mit Silber begnügen. Sein Landsmann Narve Gilje Nordås sicherte sich den dritten Platz. Der Olympiasieger in spe hatte wohl nicht mit diesem starken Finish von Kerr gerechnet.
“Habe mich nicht wie ich selbst gefühlt”, sagt Ingebrigtsen
Ingebrigtsen zeigte sich nach dem Rennen enttäuscht und ein wenig ratlos. Er erklärte gegenüber der Sportschau: “Ich habe mich einfach nicht wie ich selbst gefühlt. Es ist natürlich sehr enttäuschend, aber ich glaube nicht, dass ich viel hätte anders machen können. Josh Kerr ist ein gutes Rennen gelaufen und war gut vorbereitet.” Der Norweger muss sich nun mit der Silbermedaille begnügen.
Josh Kerr: “Das ist surreal”
Der Überraschungssieger, Josh Kerr, konnte sein Glück kaum fassen. “Das ist surreal. Das ist ein Moment, an den ich mich immer erinnern werde”, sagte der Brite. “Ich wollte ein Rennen laufen, auf das ich stolz sein kann.” Kerr hatte bereits im Vorjahr eine Niederlage gegen Jake Wightman einstecken müssen, der derzeit verletzt ist. Mit diesem Sieg fügt er nun auch Jakob Ingebrigtsen eine weitere Niederlage über 1.500 m hinzu.
1.500 m – Show oder unsportlich?
Im Halbfinale hatte Ingebrigtsen mit einem aufreizend lässigen Lauf für Diskussionen gesorgt. Bereits weit vor dem Ziel hatte er mit dem Publikum gespielt. Doch im Finale war keine Zeit für Faxen. Ingebrigtsen versuchte es von vorne weg, kontrollierte das Feld, doch am Ende hatte er offenbar die Rechnung ohne Kerr gemacht.
Fairness versus Überheblichkeit
Diese Kontroverse wirft die Frage auf, wo die Grenze zwischen Fairness und Überheblichkeit im Sport verläuft. Typen wie Ingebrigtsen bringen zwar Unterhaltung, aber manchmal kann die Show auch zu weit gehen. Der ARD-Leichtathletik-Experte Frank Busemann betont die Bedeutung von Persönlichkeiten im Sport, warnt jedoch davor, dass die Show zu Lasten des sportlichen Wettbewerbs gehen sollte.
Ingebrigtsen ist bekannt für seine beeindruckenden Leistungen auf der Strecke, aber er muss nun erneut eine Niederlage hinnehmen. Mit dieser zweiten überraschenden Niederlage hintereinander über 1.500 m klafft eine große Lücke in seiner Titelsammlung. Es bleibt abzuwarten, wie der Norweger diese Enttäuschung verkraftet und ob er gestärkt daraus hervorgeht.
Leichtathletik-WM 2023
Insgesamt bietet die Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2023 in Budapest viele spannende Wettkämpfe und Überraschungen. Neben dem Kampf um die Medaillen sorgen auch solche Geschichten wie die von Josh Kerr und Jakob Ingebrigtsen für Aufsehen und bieten Stoff für philosophische Diskussionen über Fairness und Show im Sport.
<< photo by Andrea Piacquadio >>
Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.
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