MotoGP-Kommentar: Marc Marquez hat mit Honda abgeschlossen
Ein Ende einer Ära
Marc Marquez, der sechsfache MotoGP-Weltmeister, wird bis Ende 2024 an Honda gebunden bleiben, aber das vergangene Wochenende am Sachsenring markierte den endgültigen Bruch in der einstigen Traumehe zwischen Marquez und Honda. Die einstigen Dominatoren sind zu einer absoluten Lachnummer geworden, doch das liegt nicht an den Fahrern selbst. Marquez ist wahrscheinlich immer noch der beste Fahrer im Feld, Joan Mir ist ein ehemaliger MotoGP-Champion und Alex Rins hat mehrere Rennen in der Königsklasse gewonnen. Jedoch lässt das Motorrad, die Honda RC213V, in allen Belangen zu wünschen übrig. Sie bietet den Fahrern kein Gefühl für das Vorderrad, der Grip am Hinterrad fehlt und die Elektronik sorgt immer wieder für gefährliche Aussetzer. Das Aerodynamikkonzept ist im Vergleich zur europäischen Konkurrenz veraltet.
Die aktuelle Situation
In der aktuellen Saison war bereits nach dem Auftaktrennen in Portimao klar, wie schwierig die Aufgabe für Marquez und seine Teamkollegen werden würde. Die vergangenen Rennwochenenden haben diese Prognose bestätigt, vor allem nach Marquez’ Rückkehr von seiner Verletzungspause. Wenn es eine Strecke gab, die dem hoffnungslosen Honda-Projekt zumindest vorübergehend Erlösung hätte bringen können, dann war es der Sachsenring. In den letzten elf Starts war Marquez dort ungeschlagen und dominierte die Konkurrenz. Doch an diesem Wochenende war nichts von dieser Dominanz zu sehen. Marquez stürzte immer wieder und sein fünfter Abflug war das entscheidende Zeichen: Die Situation ist aussichtslos. Neben seinem verletzten Daumen gab es für ihn am Sachsenring nichts zu holen.
Der endgültige Bruch
Die Reaktionen von Marquez während des Rennwochenendes haben gezeigt, dass der endgültige Bruch zwischen ihm und Honda stattgefunden hat. Seine Geste nach einem Save im Training, als er seiner Maschine den Mittelfinger zeigte, spricht Bände. Auch nach seinen letzten beiden Stürzen war sein ehrgeiziger Kampfeswille einer Gleichgültigkeit und Verachtung für sein Motorrad gewichen. In seinen Äußerungen gegenüber den Medien konnte Marquez nicht verbergen, wie enttäuscht er darüber ist, dass Honda ihn auf technischer Ebene derart im Stich lässt. Der Vertrag mit Honda läuft zwar bis Ende 2024, aber eine weitere Zusammenarbeit scheint nach dem Untergang am Sachsenring endgültig ausgeschlossen.
Spekulationen über die Zukunft
In der Gerüchteküche des MotoGP-Fahrerlagers gibt es mittlerweile die wildesten Spekulationen über Marc Marquez’ Zukunft. Könnte sein Vertrag mit Honda vorzeitig aufgelöst werden, sodass er bereits im kommenden Jahr auf einem Motorrad sitzen könnte, welches seinem fahrerischen Können gerecht wird? Dies ist aktuell niemandem bekannt. Fest steht jedoch, dass die Zusammenarbeit mit Honda über 2024 hinaus unwahrscheinlich ist.
Die aktuelle Situation von Marc Marquez und Honda in der MotoGP ist ein trauriges Kapitel. Es ist bedauerlich zu sehen, wie ein talentierter Fahrer wie Marquez mit einem unterlegen Motorrad kämpfen muss. Es bleibt zu hoffen, dass Marquez in Zukunft die Möglichkeit haben wird, sein Potenzial auf einem wettbewerbsfähigen Motorrad auszuschöpfen. Bis dahin wird er weiterhin Kämpfergeist und Durchhaltevermögen zeigen müssen, um das Beste aus der gegenwärtigen Situation herauszuholen.
<< photo by Anastasia Shuraeva >>
Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.
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