Nach propalästinensischem Post: Ausgeladen? Abgesagt ... Editorialle: Wie Israel mit Künstlern umgeht, die sich für Palästina aussprechenIsrael,Palästina,Künstler,Meinungsfreiheit,Konflikt,Ausladung,Abgesagt,Editorial
Nach propalästinensischem Post: Ausgeladen? Abgesagt ... Editorialle: Wie Israel mit Künstlern umgeht, die sich für Palästina aussprechen

Nach propalästinensischem Post: Ausgeladen? Abgesagt … Editorialle: Wie Israel mit Künstlern umgeht, die sich für Palästina aussprechen

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Nach propalästinensischem Post Ausgeladen? Abgesagt?

Rapperin Nura nicht mehr Gast bei »Late Night Berlin«

Gibt ProSieben einer Hamas-Unterstützerin eine Bühne? Ein Post der Rapperin Nura sorgt für Kritik. Nun wird sie doch nicht in der Show von Klaas Heufer-Umlauf sein. Der Sender begründet das nicht, auch die Musikerin bleibt vage.

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Nura beim Sputnik-Springbreak

Sie hat ihre Crew versammelt, gemeinsam posieren sie vor einem handgemalten Plakat mit dem Schriftzug »Free Palestine«: Diese Szene, die die Rapperin Nura am Sonntag in ihrer Instagram-Story teilte, sorgt seither für Aufsehen und Diskussionen im Netz. Der Post kommt zunächst als Werbung für »FUBU« daher, den neuen Song der Rapperin, ist das Bild doch ein Screengrab aus dem am Freitag veröffentlichten Video dazu, indem genau diese Szene zu sehen ist. Viele Nutzerinnen und Nutzer wollen jedoch nicht recht glauben, dass es sich bei dem Post tatsächlich nur um die übliche Social-Media-PR handelt. Schließlich hat sich Nura am Sonntag ausgerechnet dieses eine Bild aus dem Video herausgegriffen. Einen Tag nach dem Beginn des verheerenden Angriffs der Hamas-Terroristen auf Israel .

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Nuras Post in der Instagram-Story

Wenig später veröffentlichte dann Pro Sieben eine Ankündigung: Nura sei am Dienstag zu Gast bei »Late Night Berlin«. Die Berlinerin war bereits Teil der Show »Duell um die Welt«, die am Samstagabend ausgestrahlt wurde. Und sollte nun vermutlich als Gegenleistung ihr neues Album und ihre aktuelle Tour bei Gastgeber Klaas Heufer-Umlauf promoten dürfen. Der Aufschrei war groß: Gibt ProSieben einer Hamas-Unterstützerin eine Bühne? Ein Sprecher des Senders antwortete dem SPIEGEL schlicht mit einem Satz: »Nura ist Dienstag nicht zu Gast bei ›Late Night Berlin‹.« Weitere Details nannte der Sender nicht. Auch Nachfragen mit Bitte nach weiteren Informationen und einer Begründung beantwortete der Sender ähnlich wortkarg. Mit diesem einen Satz sei alles gesagt, heißt es nur. Einzig den Twitter-Post mit der Ankündigung vom Auftritt der Rapperin hat die Social-Media-Abteilung mittlerweile gelöscht.

“Stehe nicht als Befürworterin”

Am Nachmittag äußerte sich dann auch Nura persönlich. Wenn sie Menschen sehe, die leiden, mache sie keinen Unterschied, »welche Herkunft, welche Sexualität oder welche Religion diese Personen haben«, schreibt sie vor regenbogenfarbenem Hintergrund. Krieg sei nie eine Lösung, »und für das, was aktuell passiert, stehe ich nicht als Befürworterin«. Nura verweist auf die Fluchtgeschichte ihrer Familie: »Wir wissen aus erster Hand, wie traumatisierend so etwas ist.« Zu der Kritik an dem Post vom Sonntag und der Bildauswahl äußert sie sich nicht. Sie verweist darauf, dass das Video vor dem Angriff entstanden und erschienen sei. Und: »Trotzdem tut es mir leid, wenn ich jemanden, der betroffen ist, damit verletzt habe.«

Video und Posting entfernt

Nuras Plattenfirma Universal zeigte sich in einer Erklärung »schockiert über die brutalen Angriffe der Hamas«. Universal Music begrüße, dass Nura das »FUBU«-Video sowie ihr Posting vom Sonntag inzwischen von ihren Plattformen entfernt hat. sak

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Editorialle: Wie Israel mit Künstlern umgeht, die sich für Palästina aussprechen
<< photo by Godefroy Chabanas >>
Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.

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Braun Klara

Guten Tag, mein Name ist Klara Braun. Als erfahrene Reporterin für Wirtschaftsnachrichten versuche ich immer, komplexe Themen in einer Weise zu erklären, die jeder verstehen kann. Ich glaube, dass guter Journalismus nicht nur darin besteht, die Fakten zu liefern, sondern auch zu erklären, was sie für uns bedeuten.

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