“Polizeiruf 110” aus München: Wenn alles auf dem Spiel steht…

Der Abschied von Kommissarin “Bessie” Eyckhoff aus dem “Polizeiruf 110”

Einzigartige sechs Filme

Erneut müssen Fans des Münchner “Polizeiruf 110” von einer Kommissarin Abschied nehmen. Verena Altenberger hatte als “Bessie” Eyckhoff nur sechs Auftritte in der Serie, doch diese waren einzigartig. Die Filme waren eigenwillig erzählt und voller assoziativer Logik. Eine Besonderheit war die Verwendung des gesprochenen Wortes im Verhör-Kammerspiel “Bis Mitternacht” oder die Rätselhaftigkeit von “Frau Schrödingers Katze”. “Bessie” Eyckhoff begann als Streifenpolizistin und entwickelte sich schließlich zur Kommissarin. Nun beginnt beim BR-“Polizeiruf” ein neuer Abschnitt mit Johanna Wokalek als neue Kollegin von Stephan Zinner als Dennis Eden.

Der neue Fall “Paranoia”

In ihrem letzten Fall “Paranoia” müssen Eyckhoff und Eden einen Stalkingthriller und Verschwörungsfall aufklären und sich mit Realitätskonstruktionen und Seltsamkeiten auseinandersetzen. Ein Rettungseinsatz führt zu einem Mordfall und die Akteure werden mit möglichen weltpolitischen Machenschaften eines westlichen Geheimdienstes konfrontiert. Die Handlung ist kopflastig und die Dialoge und Gestaltung sind handgreiflich.

Philosophische Reflexionen

Die Serie “Paranoia” spielt mit der Frage, wem oder was man trauen kann und was passiert, wenn die Wirklichkeit nicht den eigenen Erwartungen entspricht. Dabei stellt sich auch die psychologische Frage, ob man einer Person mit Verfolgungswahn glauben sollte, wenn diese möglicherweise tatsächlich bedroht ist. Die Serie regt also zu philosophischen Diskussionen an.

Editorial: Ein Abschied

Der Abschied der selbstbewussten Polizistin “Bessie” Eyckhoff ist ein weiterer Verlust für die Münchner “Polizeiruf 110”. Verena Altenbergers Darstellung war zugewandt, ohne übergriffig zu sein. Ihre Figur wird vermisst werden, doch für die Serie beginnt mit Johanna Wokaleks Einstieg ein neuer Abschnitt. “Paranoia” ist ein gelungener Abschluss mit philosophischen Reflexionen, die auch lange nach dem Ende der Serie im Gedächtnis bleiben werden.

Ratschläge:

Für Fans der Serie ist der letzte Fall “Paranoia” ein Muss. Auch für jene, die sich für spannende Krimis mit philosophischer Komponente begeistern können, ist diese Folge der Serie empfehlenswert. Der Abschied von Verena Altenbergers Figur “Bessie” Eyckhoff ist jedoch ein Grund zum Bedauern, auch wenn mit dem Neuzugang einer neuen Kollegin ein Neuanfang beginnt.