Nordsee: Taucher sollen nach Vermissten nach Frachter-Kollision suchen
Rettungseinsatz in der Deutschen Bucht
Am Dienstagmorgen kam es in der Deutschen Bucht zu einer Kollision zwischen zwei Frachtschiffen. Dabei sind mehrere Besatzungsmitglieder in Seenot geraten. Während zwei Menschen bei starkem Wind gerettet wurden und sich nun im Krankenhaus befinden, wurde ein Seemann tot geborgen. Vier weitere Personen werden noch vermisst. Die Suche nach ihnen dauerte am Dienstagnachmittag an. Das Unglück ereignete sich südwestlich von Helgoland und nordöstlich von Langeoog. Das Rettungsteam geht davon aus, dass eines der Schiffe, die “Verity”, infolge der Kollision gesunken ist. Die “Polesie” hingegen ist schwimmfähig und ihre 22 Besatzungsmitglieder sind unverletzt.
Ursache der Kollision noch unklar
Die genaue Ursache für die Kollision ist derzeit noch unbekannt. Nachdem das Signal der “Verity” bereits 20 Minuten nach dem Alarm verschwunden war, musste davon ausgegangen werden, dass das Schiff gesunken ist. Die ersten Rettungskreuzer erreichten den Unfallort eine Stunde nach dem Alarm. Erste Wrackteile wurden um 6:29 Uhr gefunden. Die Suche nach Überlebenden wurde von zahlreichen Schiffen, einschließlich der Wasserschutzpolizei und einem Kreuzfahrtschiff mit medizinischem Personal an Bord, unterstützt. Marinehubschrauber kreisten über der Unglücksstelle und ein Sensorflugzeug suchte nach Ölverschmutzungen auf der Wasseroberfläche.
Taucher sollen das Wrack inspizieren
Um Gewissheit über den Verbleib der vermissten Personen zu erlangen, sollen Taucher das Wrack der “Verity” inspizieren. Diese Aktion ist jedoch nur während des Übergangs von Ebbe und Flut möglich, was ein sehr schmales Zeitfenster darstellt. Der Leiter des Havariekommandos, Robby Renner, sprach von einer “extrem dynamischen Lage”, zu deren Verlauf noch keine Prognose möglich sei. Die Suche sollte auch nach Einbruch der Dunkelheit mit Wärmebildkameras fortgesetzt werden.
Die Zeit drängt
Zum Zeitpunkt des Unglücks waren die Wellen im Suchgebiet bis zu drei Meter hoch und die Wassertemperatur lag bei zwölf Grad Celsius. Experten schätzen, dass Menschen in einer solchen Situation bis zu 20 Stunden überleben können, abhängig davon, ob es ihnen gelungen ist, Schutzkleidung anzulegen oder nicht. Es ist wichtig, dass die Rettungskräfte schnell handeln, da jede Minute zählt.
Umweltgefahren durch die Verity
Die “Verity” war mit Stahl und etwa 1300 Kubikmetern Dieseltreibstoff beladen. Es besteht die Möglichkeit, dass von dem gesunkenen Schiff Umweltgefahren ausgehen. Ein seismografisches Bild des Meeresbodens zeigt, dass die “Verity” eine leichte Neigung in einer Tiefe von etwa 30 Metern hat. Der Schiffskörper ist jedoch nicht auseinandergebrochen. Das Schiff gehört zur britisch-niederländischen Reederei Faversham Ships.
Zurück zur Einsatzstelle
Der Frachter “Polesie” gehört zur polnischen Reederei Polsteam Group und ist deutlich größer als die “Verity”. Während das Unglück auf der Nordsee weiterhin die Gemüter bewegt, war es vor genau 25 Jahren zu einer der größten Schiffshavarien in der deutschen Geschichte gekommen. Damals geriet der italienische Holzfrachter Pallas in Brand und strandete vor der Insel Amrum, was zu einer großen Ölverschmutzung führte. Es ist wichtig, aus solchen Vorfällen zu lernen und Maßnahmen zu ergreifen, um solche Unfälle in Zukunft zu verhindern.
Fürsorge für die Umwelt und Sicherheit auf See
Die aktuellen Ereignisse in der Nordsee verdeutlichen die Notwendigkeit, die Sicherheit auf See zu verbessern und die Umwelt vor möglichen Gefahren zu schützen. Es ist unerlässlich, dass Reedereien und Behörden gemeinsam daran arbeiten, strenge Sicherheitsstandards umzusetzen und bewusstere Entscheidungen zu treffen, um Unfälle zu vermeiden. Zusätzlich sollten Notfallpläne und Rettungsmaßnahmen weiterentwickelt werden, um in solchen Ausnahmesituationen schnell und effizient handeln zu können.
Die Suche nach den vermissten Personen und die Bergung des Wracks sind von großer Bedeutung, aber es ist auch wichtig, dass alle Bemühungen unternommen werden, mögliche Umweltgefahren zu minimieren. Eine Zusammenarbeit zwischen Rettungskräften, Umweltschutzorganisationen und anderen Akteuren ist entscheidend, um eine umfassende und effektive Reaktion auf solche Vorfälle zu gewährleisten.
Es bleibt zu hoffen, dass die vermissten Personen so schnell wie möglich gefunden und gerettet werden können. Gleichzeitig müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um aus dieser Tragödie zu lernen und die Sicherheit auf See weiter zu verbessern. Nur so können wir künftige Unfälle verhindern und die fragile nordseee Ökosystems schützen.
<< photo by Ploegerson >>
Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.
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