Schauspielerin Julia Ormond erhebt schwere Vorwürfe gegen Harvey Weinstein
Die britische Schauspielerin Julia Ormond hat am Mittwoch (Ortszeit) rechtliche Schritte gegen den ehemaligen Filmproduzenten Harvey Weinstein eingeleitet. Ormond behauptet, dass Weinstein sie im Jahr 1995 bei einem geschäftlichen Treffen sexuell belästigt und sogar zum Oralsex gezwungen habe. Die Klage wurde vor einem Gericht in New York eingereicht und richtet sich auch gegen die Walt Disney Company, Miramax und die Talentagentur Creative Artists Agency (CAA), da Ormond behauptet, dass diese Unternehmen von den Übergriffen Weinsteins wussten, es jedoch versäumt haben, sie zu warnen und zu schützen.
Harvey Weinstein bestreitet die Vorwürfe vehement
Weinstein, der bereits zwei Mal wegen Sexualverbrechen verurteilt wurde und derzeit im Bundesstaat New York eine langjährige Haftstrafe absitzt, bestreitet die Vorwürfe Ormonds “kategorisch”. Sein Anwalt Imran H. Ansari erklärte in einer Stellungnahme gegenüber der Zeitschrift “Variety”, dass sein Mandant sich “vehement” gegen die Anschuldigungen verteidigen werde. Weinstein war im Jahr 2020 aufgrund eines Prozesses in New York wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung zu einer Haftstrafe von 23 Jahren verurteilt worden. In einem weiteren Strafprozess in Los Angeles wurde er zu weiteren 16 Jahren Gefängnis verurteilt.
Der Weinstein-Skandal und die #MeToo-Bewegung
Der erste Weinstein-Prozess markierte einen Meilenstein in der Rechtsgeschichte und war maßgeblich für den Aufschwung der #MeToo-Bewegung verantwortlich. Seit 2017 haben mehr als 80 Frauen Weinstein öffentlich sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Ormond äußerte in einem Telefoninterview mit “Variety”, dass sie nun mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit geht, da sie auf einen “systemischen Wandel” hofft. Sie ist der Ansicht, dass auch diejenigen, die Fehlverhalten ermöglichen, zur Rechenschaft gezogen werden müssen.
Julia Ormonds Klage und ihre Forderungen
In ihrer Klage fordert Julia Ormond Schadensersatz in nicht genannter Höhe. Sie behauptet, dass der Vorfall mit Weinstein sowohl beruflich als auch persönlich einen “katastrophalen” Schaden angerichtet habe und ihre Karriere danach komplett zusammengebrochen sei. Ormond war in den Neunzigerjahren an der Seite von Stars wie Brad Pitt, Sean Connery, Richard Gere und Harrison Ford in Filmen wie “Legenden der Leidenschaft”, “Der 1. Ritter” und “Sabrina” zu sehen.
Editorial: Genderungleichheit und Machtmissbrauch in der Filmbranche
Der Fall Julia Ormond gegen Harvey Weinstein und die Walt Disney Company ist ein weiterer schockierender Beleg für die Machtungleichgewichte und den systematischen Missbrauch von Macht in der Filmindustrie. Es ist bedauerlich, dass trotz der zahlreichen Skandale der letzten Jahre immer noch Frauen Opfer von sexueller Belästigung und Übergriffen werden.
Die Kultur des Schweigens und der Mitschuld
Die Vorwürfe, dass sowohl die Filmstudios als auch die Talentagenturen von den Handlungen Weinsteins wussten, aber nichts unternommen haben, um Ormond und andere Frauen zu schützen, werfen ein grelles Licht auf die Kultur des Schweigens und der Mitschuld in der Branche. Es ist höchste Zeit, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen und Konsequenzen gezogen werden.
Der Weg zu einem systemischen Wandel
Die Klage von Julia Ormond ist nicht nur ein Akt der persönlichen Gerechtigkeit, sondern auch ein Schritt in Richtung eines systemischen Wandels. Um sexuellen Missbrauch in der Filmbranche wirklich auszurotten, müssen nicht nur die Täter, sondern auch diejenigen, die sie decken und damit Fehlverhalten ermöglichen, zur Verantwortung gezogen werden. Es ist wichtig, dass Frauen wie Ormond den Mut aufbringen, ihre Geschichten öffentlich zu machen und Gerechtigkeit zu suchen.
Rat an Betroffene: Nicht schweigen, sondern reden
An all diejenigen, die Opfer von sexuellem Missbrauch und Belästigung in der Filmbranche oder in anderen Bereichen des Lebens sind, möchten wir appellieren: Seien Sie mutig und erheben Sie Ihre Stimme. Schweigen ist nicht länger eine akzeptable Option. Zusammen können wir für Veränderung sorgen und eine Welt schaffen, in der Gleichberechtigung und Respekt für alle Menschen selbstverständlich sind.
<< photo by M.Emin BİLİR >>
Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.
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