Wintersport Ski alpin: Paukenschlag! Jungstar Lucas Braathen tritt vor Weltcup-Auftakt zurück
SID Freitag, 27.10.2023 | 13:48 Uhr
Der norwegische Skirennläufer Lucas Braathen sorgte einen Tag vor dem Start des alpinen Ski-Weltcups für eine überraschende Nachricht. Der 23-jährige Jungstar, der als eine der schillerndsten Figuren der Szene gilt, erklärte auf einer Pressekonferenz in Sölden seinen sofortigen Rücktritt. Der Grund für diesen Schritt ist ein Streit mit dem norwegischen Verband über die Persönlichkeits- und Vermarktungsrechte. Braathen hatte Ende September für eine schwedische Bekleidungsmarke geworben, die nicht zu den offiziellen Ausrüstern des norwegischen Verbands gehört.
Ein Streit um Persönlichkeits- und Vermarktungsrechte
Braathen betonte, dass der Verband ihn “respektlos behandelt” habe und er sich nun zum ersten Mal seit einem halben Jahr “glücklich” fühle. Für ihn sei es wichtig, das zu tun, was ihn am glücklichsten macht, und nicht darum zu gehen, dass er nach seinem letzten Rennen der Beste der Welt war oder lukrative Sponsorenverträge zu haben. Der junge Skirennläufer, der in Riesenslalom und Slalom bereits fünf Weltcup-Rennen gewonnen hat und im letzten Winter die Gesamtwertung im Slalom für sich entscheiden konnte, erklärte unter Tränen, dass er sich geschworen habe, nur solange weiterzumachen, wie es ihn glücklich macht, und dass er sich nun zum ersten Mal seit Jahren frei fühle.
Ein bekanntes Problem im norwegischen Skisport
Braathen ist nicht der erste norwegische Skisportler, der wegen Streitigkeiten mit dem Verband für Schlagzeilen sorgte. Der norwegische Skiverband zwingt alle Mitglieder seiner Mannschaften dazu, nur die von ihm vorgeschriebene Ausrüstung zu verwenden. Stars wie Johannes Kläbo und Petter Northug im Skilanglauf oder auch Henrik Kristoffersen im Ski Alpin hatten bereits aus diesem Grund heftige Auseinandersetzungen mit dem Verband. In der Öffentlichkeit und auch in den Medien steht man jedoch meist auf der Seite der Funktionäre.
Kritik an den Medienkampagnen
Braathen kritisierte auch die Medien für ihre Berichterstattung über ihn während des Streits. Er fühlte sich von einer “Medienkampagne” betroffen, in der er als egoistisch, nicht gemeinsschaftlich denkend und geldgierig dargestellt wurde. Diese negative Stimmung habe er monatelang ertragen müssen.
Editorial und Ratschläge
Der Rücktritt von Lucas Braathen werfe Fragen über die Prioritäten im Spitzensport auf. Braathen betonte, dass es ihm darum gehe, das zu tun, was ihn glücklich macht, und nicht um Ruhm oder finanziellen Erfolg. Doch in einer Sportwelt, in der immer mehr Geld und kommerzielle Interessen eine Rolle spielen, bleibt die Frage offen, wie Athleten ihre persönlichen Wünsche mit dem Druck des Verbands und den Erwartungen der Sponsoren in Einklang bringen können.
Es ist wichtig, dass Verbände und Athleten gemeinsam nach Lösungen suchen, die beiden Seiten gerecht werden. Verträge und Regelungen sollten so gestaltet werden, dass die Persönlichkeits- und Vermarktungsrechte der Athleten gewahrt bleiben, während gleichzeitig die Interessen des Verbands und der Sponsoren berücksichtigt werden. Eine offene Kommunikation und ein respektvoller Umgang miteinander können helfen, Konflikte zu vermeiden oder zumindest angemessen zu lösen.
Für junge Athleten wie Lucas Braathen ist es ratsam, sich frühzeitig mit den Regeln und Verträgen im Spitzensport vertraut zu machen und bei eventuellen Streitigkeiten professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Ein erfahrener Sportanwalt oder Vertreter der Athleten kann dabei helfen, die eigenen Rechte zu schützen und Konflikte auf konstruktive Weise zu lösen.
Der Fall Braathen sollte auch dazu führen, dass die Diskussion über die Rolle und Grenzen des Sports in unserer Gesellschaft weitergeführt wird. Ist der Sport nur ein Mittel zur Unterhaltung und Geldverdienens? Oder sollte er auch Raum für persönliche Entfaltung und Glück bieten? Es ist an der Zeit, diese Fragen ernsthaft zu diskutieren und nachhaltige Lösungen zu finden.
<< photo by Gustav Lundborg >>
Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.
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