- Tempo 80 auf Landstraßen? Verkehrsminister Lies erntet Kritik
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Tempo 80 auf Landstraßen? Verkehrsminister Lies erntet Kritik
Verkehrsminister Lies’ Vorschlag stößt auf Kritik
Die Forderung von Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) nach einem Tempo 80 auf Landstraßen stößt auf Kritik. Sowohl der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) als auch die Opposition im Landtag lehnen die Pläne ab.
ADAC: Tempo 80 nicht notwendig
Der ADAC hält Tempo 80 auf Landstraßen nicht für notwendig. Vielmehr sollten die Straßen so ausgebaut werden, dass sie auch bei Tempo 100 sicher sind. Höchstens punktuell könnte Tempo 80 sinnvoll sein, beispielsweise an Unfallschwerpunkten.
Opposition sieht keinen Bedarf für Tempo 80
Auch die Opposition im Niedersächsischen Landtag winkt ab. Die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland liege bereits unter dem EU-Schnitt, argumentiert die AfD. Die CDU-Fraktion sieht den Vorschlag von Lies als nicht zu Ende gedacht an, da es bereits auf gefährlichen Abschnitten Tempo-Limits gibt.
Tempo 80 soll Überholvorgänge minimieren
Verkehrsminister Lies betont, dass Tempo 80 das Unfallrisiko durch die Minimierung von Überholvorgängen reduzieren würde. Zusammenstöße mit dem Gegenverkehr sind eine der Hauptursachen für schwere Unfälle auf Landstraßen, bei denen allein im letzten Jahr bundesweit 518 Menschen ums Leben gekommen sind. In Frankreich habe die Absenkung der Höchstgeschwindigkeit von Tempo 90 auf Tempo 80 zu einem signifikanten Rückgang der Verkehrstoten geführt.
Bundesweite Lösung gewünscht
Verkehrsminister Lies wünscht sich eine bundesweite Regelung bei einem Tempolimit auf Landstraßen. Es wäre fatal, wenn es in 16 Ländern 16 unterschiedliche Regelungen gäbe. Er fordert die Verkehrsminister auf, bis zum Frühjahr ein konkretes Maßnahmenpaket zu präsentieren, um neue Regeln noch innerhalb der aktuellen Legislaturperiode zu beschließen.
Tempo 80 auf einspurigen Landstraßen
Lies präzisiert, dass eine einheitliche Höchstgeschwindigkeit von Tempo 80 nicht für alle Arten von Landstraßen gelten sollte. Es soll vor allem um einspurige Landstraßen gehen, um das Unfallrisiko zu minimieren. Auf Landstraßen dürfen Autos in der Regel 100 Kilometer pro Stunde fahren, während Lkw über 7,5 Tonnen Gewicht auf 60 Stundenkilometer begrenzt sind.
Sicherheit auf Landstraßen im Fokus
Die Sicherheit auf Landstraßen soll laut Beschluss der Verkehrsministerkonferenz stärker in den Fokus rücken. Dafür soll eine Arbeitsgruppe einberufen werden, um konkrete Maßnahmen zu erarbeiten.
Zusammenfassung
Die Forderung von Verkehrsminister Olaf Lies nach einem Tempo 80 auf Landstraßen stößt auf Kritik. Während der ADAC Tempo 80 für nicht notwendig hält und eine punktuelle Anwendung befürwortet, sehen die Opposition im Landtag und die CDU-Fraktion keinen Bedarf für ein generelles Tempolimit. Lies argumentiert, dass Tempo 80 Überholvorgänge minimieren und das Unfallrisiko reduzieren würde. Er fordert eine bundesweite Regelung und eine genauere Definition des Tempolimits für einspurige Landstraßen. Die Sicherheit auf Landstraßen soll stärker in den Fokus rücken, dazu wird eine Arbeitsgruppe eingerichtet.
Editorial und Empfehlungen
Die Diskussion um ein Tempolimit auf Landstraßen ist seit langem umstritten. Während einige Experten die Notwendigkeit eines Tempolimits betonen, argumentieren andere, dass eine bessere Infrastruktur und mehr Verkehrserziehung die Sicherheit eher verbessern würden.
Es ist wichtig, diese Diskussion unter Berücksichtigung aller Faktoren zu führen, einschließlich Verkehrssicherheit, Umweltschutz und individueller Freiheit. Ein generelles Tempolimit von 80 km/h auf allen Landstraßen könnte viele Autofahrer einschränken und zu unnötigem Stau führen. Eine differenzierte Betrachtung, bei der Gefahrenstellen mit Tempolimits versehen werden, könnte eine sinnvolle Alternative sein.
Aus der Erfahrung anderer Länder, wie zum Beispiel Frankreich, wissen wir jedoch, dass ein Tempolimit auf Landstraßen zu einer Verringerung der Verkehrstoten führen kann. Es ist daher wichtig, weiterhin nach den besten Lösungen zu suchen, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
Die Einrichtung einer Arbeitsgruppe, um konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit auf Landstraßen zu erarbeiten, ist ein wichtiger erster Schritt. Es ist zu hoffen, dass diese Arbeitsgruppe verschiedene Aspekte berücksichtigt und zu fundierten Empfehlungen gelangt.
Es bleibt abzuwarten, ob sich die Verkehrsminister auf eine bundesweite Regelung einigen können. Während einige Bundesländer bereits ein Tempolimit auf Landstraßen haben, gibt es immer noch keine einheitliche Regelung auf Bundesebene.
Der Ausgang dieser Diskussion wird großen Einfluss auf den Straßenverkehr und die Verkehrssicherheit in Deutschland haben. Es ist wichtig, sich auf objektive Daten und fundierte Argumente zu stützen, um die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen.
Quelle: NDR
<< photo by Joaquin Carfagna >>
Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.
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