Unwetter verwüsten Teile Griechenlands
“Unfassbare” Regenmengen treffen das Land
In den letzten Tagen wurde Griechenland von heftigen Unwettern heimgesucht, die das Land mit voller Härte getroffen haben. Laut örtlichen Medienberichten handelt es sich um wahre “biblische Katastrophen”. Bereits vor Kurzem hatte Spanien mit ähnlichen Unwettern zu kämpfen, und heute trifft es nun ein weiteres südeuropäisches Urlaubsland. Besonders gefährlich ist die Tatsache, dass die trockenen Böden der Waldbrandgebiete das Wasser nur schlecht aufnehmen können.
Die Regenmengen, die das Sturmtief “Daniel” seit Montagabend über Mittelgriechenland niedergehen lässt, sprengen alle Vorhersagen. Autos werden einfach von den Fluten weggespült, wie zahlreiche Videos in sozialen Netzwerken und griechischen Medien zeigen. Menschen müssen mit Schlauchbooten aus ihren Häusern gerettet werden, wie etwa in der Hafenstadt Volos, wo das Wasser am Dienstag teilweise hüfthoch durch die Straßen floss. Und es soll weiterhin stark regnen, mindestens bis Donnerstag. Es gibt bereits einen Todesfall zu beklagen, als das Wasser eine Mauer zum Einsturz brachte, und eine Person wird laut Feuerwehr noch vermisst. Die Schäden sind jetzt schon enorm und die Wassermengen ebenfalls – und es regnet weiter.
Die Sorgen der Wetterexperten
Der ZDF-Wetterexperte Özden Terli spricht von “unfassbaren” Regenmengen, wie er sie “noch nicht gesehen habe”. Einige Modelle prognostizieren Niederschläge von 700, andere sogar von mehr als 1.000 Millimetern innerhalb von drei Tagen. “Diese Regenmassen kann keine Gegend verkraften, ohne dass es zu katastrophalen Ereignissen kommt”, warnt Terli. Auch der renommierte Wetterexperte Jörg Kachelmann äußert sich besorgt und spricht von einer “absehbaren Flutkatastrophe in Griechenland“. Die Situation erinnert an die schweren Waldbrände, die vor wenigen Wochen Teile des Landes verwüstet haben.
Der Deutsche Wetterdienst vergleicht das Sturmtief “Daniel” mit der Flutkatastrophe im Ahrtal, jedoch wird befürchtet, dass es noch schlimmer sein könnte. In Mittelgriechenland könnten örtlich zwischen 500 und 1.500 Liter Regen pro Quadratmeter fallen. Das entspricht grob geschätzt der Jahresniederschlagssumme Deutschlands. Die Dauer des Unwetters ähnelt der Situation beim Sturmtief “Bernd”, das im Juli 2021 zur Hochwasserkatastrophe im Ahrtal führte – wobei die Regenmenge in Griechenland das Sechsfache des Ahrtals übersteigen könnte. Die erwarteten Regenfälle sind so stark, dass die Wettervorhersagemodelle Schwierigkeiten bei der Prognose haben. Die starken Gewitter erschweren die Vorhersage zusätzlich.
Folgen der Unwetter
Bereits in der Nacht zum Dienstag kam es zu schweren Gewittern, bei denen allein in den Städten Larisa und Volos innerhalb von zwei Stunden 12.000 Blitze gezählt wurden. Auf der Insel Korfu fiel der Strom aus und es gab Probleme mit dem Betrieb des Flughafens. Auf den Sporadeninseln Skiathos, Skopelos und Alonnisos blitzte und donnerte es im Sekundentakt, es kam zu Erdrutschen. In der Region Elis im Westen der Halbinsel Peloponnes wurden Teile der Olivenernte durch Hagel zerstört. Vielerorts fiel der Strom aus und das Internet sowie die Handynetze waren beeinträchtigt oder sogar komplett ausgefallen. Um weiteren Schaden durch Überschwemmungen zu vermeiden, hat der Zivilschutz örtliche Fahrverbote angeordnet, unter anderem für die Bewohner der Hafenstadt Volos und der Sporaden-Insel Skiathos.
Die Reaktion des Ministerpräsidenten
Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hat die Bürger dazu aufgerufen, den Anordnungen des Zivilschutzes Folge zu leisten. Er betonte, dass es äußerst schwierig sei, solche extremen Phänomene ohne die Mitarbeit der Bevölkerung zu bewältigen. “Wenn der Katastrophenschutz die Bürger auffordert, zu Hause zu bleiben, dann sollten sie das auch tun”, so Mitsotakis. Griechische Medien bezeichnen die Unwetter, die das Land kurz nach den schweren Waldbränden des Sommers treffen, als “biblische Katastrophen”. Auch in Spanien gab es schwere Unwetter, die zwischenzeitlich einige Gebiete lahmgelegt haben.
Fazit und Ausblick
Die aktuellen Unwetter in Griechenland sind eine menschliche Tragödie und eine ökologische Katastrophe. Die enormen Regenmengen übersteigen alle Erwartungen und stellen das Land vor große Herausforderungen. Die Trockenheit der Böden und die schweren Waldbrände in den letzten Wochen haben die Lage noch verschlimmert. Die Auswirkungen der Unwetter sind verheerend und werden noch lange zu spüren sein.
Es ist wichtig, dass die Bevölkerung den Anweisungen des Zivilschutzes folgt und in Sicherheit bleibt. Auch in Zukunft müssen präventive Maßnahmen ergriffen werden, um solche Auswirkungen von Unwettern zu minimieren. Der Klimawandel ist eine Realität, und extreme Wetterereignisse werden immer häufiger auftreten. Die Politik muss Maßnahmen ergreifen, um die Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen und die Auswirkungen auf Menschenleben und Umwelt zu minimieren.
Es bleibt zu hoffen, dass sich die Situation in Griechenland schnell verbessert und dass die betroffenen Menschen Unterstützung und Hilfe erhalten. Die Solidarität der internationalen Gemeinschaft ist gefragt, um den Opfern dieser Katastrophe beizustehen und ihnen beim Wiederaufbau zu helfen.
<< photo by Christian Lue >>
Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.
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