Apothekenstreik in Harburg: Gründe und Auswirkungen</h2>
Am Mittwoch wurden die Apotheken im Bezirk Harburg aufgrund eines Streiks geschlossen, mit Ausnahme der Sternapotheke in Eißendorf, die als Notdienst weiterarbeitete. Der Protest wurde von Apotheker Dr. Mario Schuler von der Damian-Apotheke koordiniert, und wie er sagte, beteiligten sich alle Apotheken an dem Streik. Das Ziel des Protests war es, auf die schlechte wirtschaftliche Situation aufmerksam zu machen, die viele Apotheken in Deutschland plagt.
Hintergründe des Streiks
Ein Hauptgrund für den Streik ist der Mangel an wirtschaftlicher Unterstützung für Apotheken. Apotheken erhalten feste Sätze für jedes verschreibungspflichtige Medikament, das sie verkaufen. Dieser Betrag setzt sich aus 8,35 Euro pro Rezept plus drei Prozent des Medikamentenpreises zusammen. Jedoch wurde der Betrag von 8,35 Euro seit mehr als zehn Jahren nicht erhöht, obwohl die Löhne in derselben Zeit um ca. 30 Prozent gestiegen sind.
Zusätzlich müssen die Apotheken seit diesem und dem kommenden Jahr den Krankenkassen einen “Rabatt” einräumen, der früher 1,77 Euro betrug und nun sogar über zwei Euro beträgt. Dieser Rabatt wird von den 8,35 Euro abgezogen und hat Auswirkungen auf die Einkommenssituation der Apotheken. Die Krankenkassen argumentieren, dass es ihnen finanziell schlecht gehe, obwohl sie gleichzeitig Mitarbeiter von Apotheken abwerben und mit hohen Löhnen und kürzeren Arbeitszeiten locken. Viele Apotheker berichten über solche Vorkommnisse.
Auswirkungen auf Apotheken in Deutschland
Die Apotheken werden auch durch die hohen Vorfinanzierungskosten belastet, die bei der Vorratshaltung von Medikamenten anfallen. Eine durchschnittliche Apotheke hat einen Medikamentenbestand im Wert von ca. 60.000 Euro, der vorfinanziert werden muss. Jedoch erfolgt die Erstattung durch die Krankenkassen erst nach sechs Wochen. In der Zeit steigender Zinsen muss der Warenbestand oft über Banken vorfinanziert werden, was zusätzliche Kosten verursacht. Dies führt dazu, dass viele Apotheken nicht mehr rentabel sind. Die Zahl der Apotheken in Deutschland sank auf unter 18.000, der niedrigste Stand seit über 40 Jahren.
Editorial und Rat
Es ist wichtig, dass politische Entscheidungsträger in Deutschland die Situation der Apotheken ernst nehmen und Maßnahmen ergreifen, um ihre Situation zu verbessern. Die Schließung von Apotheken kann sich besonders für Menschen auf dem Land negativ auswirken, da sie möglicherweise längere Strecken zurücklegen müssen, um eine Apotheke zu finden. Insbesondere in Zeiten von COVID-19 ist es wichtig, dass die Apotheken das Bedürfnis der Menschen nach Medikamenten und Gesundheitsversorgung erfüllen können.
Außerdem ist es für die Krankenkassen von Vorteil, eine starke Partnerschaft mit jeder Apotheke einzugehen, um eine umfassende medizinische Versorgung zu gewährleisten. Es sollte für Krankenkassen kein Ziel sein, ihren Gewinn auf Kosten anderer zu steigern.
Als Verbraucher sollten wir uns der hohen Kosten für Medikamente bewusst sein, die Apotheken tragen müssen, und versuchen, sie durch den Kauf von Generika-Medikamenten zu unterstützen, um Kosten zu senken und eine gute Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.
<< photo by Lisa Fotios >>
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