Siemens Energy-Aktie: Nach Kursrutsch günstig zugreifen?
Siemens Energy vorgestellt
Die Aktien von Siemens Energy sind am Freitag stark gefallen, nachdem Probleme bei der Tochtergesellschaft Gamesa erneut die Gewinnerwartungen des Mutterkonzerns gedämpft haben. Dadurch ist das Vertrauen der Anleger, das in den letzten Monaten mühsam aufgebaut wurde, abrupt verschwunden. Doch stellt dieser Kursrutsch eine Einstiegschance dar oder sollten Anleger die Finger davon lassen?
Siemens Energy ist ein in München ansässiger Strom- und Gaskonzern im Bereich der konventionellen und erneuerbaren Energien. Das Unternehmen hält knapp 98% der Anteile an Siemens Gamesa Renewable Energy, nachdem die Windkraft-Tochter im Februar von den spanischen Börsen genommen wurde.
Kursrutsch nach erneuter Gamesa-Gewinnwarnung
Die Siemens-Energy-Aktie ist am Freitagmorgen um mehr als ein Drittel unter die Marke von 16 € gefallen, nachdem die Münchner die Gewinnerwartungen für das laufende Geschäftsjahr streichen mussten. Qualitätsprobleme im Landturbinengeschäft haben zu höheren Kosten geführt als erwartet. Eine neue Überprüfung der Windturbinensparte hat ergeben, dass die Mängel mehr als eine Milliarde € kosten könnten. Im Vergleich dazu wurden die Einbußen im Januar noch auf weniger als 500 Millionen € geschätzt.
Siemens-Energy-Chef Christian Bruch wird eine genauere Schätzung des Schadens liefern, sobald die Analyse der Situation abgeschlossen ist, spätestens jedoch beim Quartalsbericht am 7. August. Die Prognose für das Kerngeschäft des Konzerns, Gas Services, Grid Technologies und Transformation of Industry, bleibt jedoch bestehen. Das Unternehmen erwartet ein vergleichbares Umsatzwachstum von 10-12%.
Anlegervertrauen auf einen Schlag wieder futsch
Die erneute Gewinnwarnung bei Gamesa hat viele Anleger überrascht. Der Vorstand von Siemens Energy hat damit das in den letzten zwölf Monaten mühsam zurückgewonnene Vertrauen der Anleger auf einen Schlag verspielt. Auch ich hatte in meinem letzten Artikel nach dem Finanz-Update vor einem Monat meine Zuversicht bestätigt, dass der operative Turnaround gelingen kann. Gleichzeitig habe ich jedoch auch vor einer scharfen Korrektur gewarnt.
Aktie nichts für risikoaverse Anleger
Gamesa hält den Mutterkonzern und seine Anleger weiterhin in Atem. Obwohl sich das Rentabilitätsumfeld in der Windkraftbranche verbessert hat, hat der als Sanierer aus München entsandte Gamesa-CEO Jochen Eickholt aufgrund vorhandener Probleme weiterhin viel zu tun. Der Kurssturz der Siemens-Energy-Aktie bietet nun Anlegern, die bereits vorher über einen Einstieg nachdachten, eine günstige Gelegenheit.
Jedoch sollten Anleger, die derzeit keine großen Risiken eingehen wollen, abwarten, was die laufende Gamesa-Analyse des Vorstands ergibt. Es ist wichtig zu beachten, dass das Gas- und Netzgeschäft des Konzerns derzeit noch den Kern der Aktivitäten bildet und solide läuft. Die Zukunft des Konzerns liegt jedoch im Bereich der erneuerbaren Energien, insbesondere in der noch kränkelnden Windkraftsparte.
Es bleibt abzuwarten, ob Siemens Energy es schafft, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen und die Probleme bei Gamesa in den Griff zu bekommen. In jedem Fall sollten Anleger ihre Investmententscheidungen sorgfältig abwägen und auf die weiteren Entwicklungen achten.
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Das Bild dient nur zur Veranschaulichung und stellt nicht die tatsächliche Situation dar.
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