Wie Erfahrung und taktisches Denken die Karriere eines Tennisspielers verlängern können

US Open: Wie die Erfahrung die Tenniskarriere verlängern kann

Eine Frage des Alters

Manche Profis auf der Tennistour, wie Venus Williams mit 43 Jahren oder Stan Wawrinka mit 38 Jahren, scheinen keine Altersgrenze zu kennen. Doch wie gelingt es ihnen, in dieser herausfordernden Sportart weiterhin erfolgreich zu sein? Ist es nur romantische Inszenierung seitens der Veranstalter, um Zuschauer anzulocken, oder haben diese Spieler tatsächlich noch realistische Chancen auf Siege bei den US Open?

Mentalität und körperliche Belastung

Venus Williams, als aktuelle Nummer 407 in der WTA-Weltrangliste, hat sich für die US Open eine Wildcard verdient, da sie es aus eigener Kraft nicht in das Hauptfeld geschafft hätte. Doch trotz ihres fortgeschrittenen Alters hat sie immer noch realistische Chancen auf gute Ergebnisse. Ralph Grambow, Sportwissenschaftler und Tennis-Dozent an der Deutschen Sporthochschule Köln, erklärt dies mit der mentalen Stärke der Spieler und deren professioneller Herangehensweise.

Einige ältere Spieler, wie Roger Federer, hören aufgrund körperlicher Probleme auf, die meisten jedoch aus mentaler Erschöpfung durch das ständige Reisen und die kurzen Pausen. Dennoch können viele Tennisprofis nicht genug von der großen Dosis Adrenalin bekommen, die sie auf den großen Courts der Welt spüren. Dies ermöglicht es ihnen, trotz ihres fortgeschrittenen Alters weiterhin erfolgreich zu sein.

Taktisches Denken und Anpassung

Die Erfahrung und das Alter der Spieler haben einen positiven Effekt auf deren Spiel. Sie wissen, wie sie ihre Punkte machen können und sind nicht mehr so nervös wie zu Beginn ihrer Karriere. Zudem haben sie ihre Spielweise weiterentwickelt und an neue Gegebenheiten angepasst. Spieler wie Andy Murray spielen nicht mehr so kraftaufwändig wie früher. Andere, wie Wawrinka oder Monfils, versuchen Ballwechsel gezielt kürzer zu gestalten und Winner zu schlagen.

Die körperlichen Defizite, unter denen ältere Spitzensportler aufgrund der physischen Belastungen leiden, können durch mentale Stärke und taktische Erfahrung kompensiert werden. Es geht darum, in den entscheidenden Momenten das Richtige zu tun. Ob Venus Williams oder Wawrinka noch einmal den ganz großen Coup landen können, ist fraglich. Dennoch können sie ihre Kontrahenten immer noch ärgern und fordern.

Editorial und Ratschlag

Die Teilnahme von erfahrenen Spielern wie Venus Williams und Stan Wawrinka bei den US Open zeigt, dass Erfahrung und taktisches Denken die Tenniskarriere verlängern können. Sie dienen als Inspiration für junge Spieler und motivieren sie, auch im späteren Karriereverlauf hart zu arbeiten.

Es ist wichtig, dass ältere Tennisspieler ihre Spielweise anpassen und ihre körperlichen Defizite durch mentale Stärke kompensieren. Zudem sollten sie darauf achten, sich ausreichend zu erholen und eine gute Ernährung zu haben. Eine professionelle Herangehensweise und die Liebe zum Sport sind der Schlüssel, um weiterhin erfolgreich zu sein.

Die US Open bieten eine Bühne für Spieler jeden Alters. Es ist faszinierend zu sehen, wie ältere Spieler mit ihrer Erfahrung und ihrem Können die Jüngeren herausfordern können. Die Turniere werden dadurch spannender und inspirierender.

Es bleibt abzuwarten, ob Venus Williams oder Stan Wawrinka bei den US Open noch einmal große Erfolge feiern können. Doch selbst wenn nicht, haben sie bereits bewiesen, dass das Alter in diesem Sport nicht immer eine entscheidende Rolle spielt. Es kommt auf die Mentalität, das taktische Denken und die Anpassungsfähigkeit an. Die Tenniskarriere kann durch Erfahrung verlängert werden, und das ist eine wertvolle Lektion für Spieler jeden Alters.