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Frankfurt Marathon: Wenn Läufer die Glocken der Herausforderung läuten hören

Frankfurt Marathon: Wenn Läufer die Glocken der Herausforderung läuten hören

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Frankfurt Marathon: Wenn Läufer die Glocken läuten hören

Von Katja Sturm – Aktualisiert am 29.10.2023 – 16:58

Bildbeschreibung einblenden 13.000 Teilnehmer laufen am Mainufer entlang. Bild: Maximilian von Lachner

Rund 13.000 Sportler sind dieses Jahr zum Frankfurt Marathon angetreten, unter ihnen sind Topläufer, aber auch ein Sechsundachtzigjähriger – und jeder wird mit Pompons und Kuhglocken bejubelt. Beobachtungen an der Strecke.

In den Stunden vor dem Start

pflegt Ruth Jäger manch liebgewonnenes Ritual. Dazu gehört, sich zurückzuziehen, ein ruhiges Plätzchen zu suchen und ganz für sich selbst zu sein. In diesem Jahr, beim 40. Frankfurt Marathon, bleibt der 71 Jahre alten Frau diese Möglichkeit verwehrt. Stattdessen steht die drahtige Rodgauerin als Frau mit den meisten Teilnahmen beim ältesten Stadtrennen über 42,195 Kilometer – bis Sonntag 27 an der Zahl – im Mittelpunkt.

Noch vor den Topathleten wird sie gemeinsam mit dem Rüsselsheimer Peter Schmit, der seit der ersten Auflage des Klassikers 1981 die Herausforderung jedes Mal angegangen ist, vom Moderator vorgestellt und interviewt. Es sind diese Momente, in denen ein Kribbeln in der Luft zu spüren ist. In denen viele mit zittrigen Fingern ein letztes Mal die Laufschuhe schnüren, sich lange Schlagen vor den Dixi-Klos bilden und die finale Entscheidung darüber fällt, ob man bei widrigen Bedingungen noch etwas über dem T-Shirt oder Trikot trägt, bevor man auf die Strecke geht.

Jäger hat sich ein Regencape um die Hüfte gebunden, „die Jacke zieht man sonst ständig an und aus“, erklärt die routinierte Sportlerin. Die Läufer überqueren die Alte Brücke vor der Frankfurter Skyline.

Event ohne prominentesten Ausfall

Stadträtin Ina Hauck steht bereit, den Startschuss abzugeben. Die SPD-Politikerin ersetzt den wohl prominentesten Ausfall an diesem Tag: Sportdezernent Mike Josef hätte zum ersten Mal auch als Oberbürgermeister das Signal zum Loslaufen geben sollen, doch das Stadtoberhaupt meldet sich erkrankt ab. Das Event, für dessen Haupt-, Staffel- und Nebenläufe insgesamt 24.293 Läufer aus 115 Nationen gemeldet sind, „hat eine inspirierende Wirkung auf die, die Sport treiben“, sagt Josefs Parteikollegin. 13.000 Läufer starten in Frankfurt zum Marathon bei nasskühlem Wetter.

Die Profis sind am Start

Kurz darauf setzen sich die Profis – darunter die späteren Sieger, Titelverteidiger Brimin Misoi aus Kenia, der in 2:04:53 Stunden für die zweitschnellste Siegerzeit in der Frankfurter Historie wird, und die Äthiopierin Buzunesh Gudeta (2:19:27) – unter dem Jubel der Zuschauer hinter den Absperrgittern in Bewegung. Mit einer Leichtigkeit, als würden ihre Füße kaum die Straße berühren, fliegen die Spezialisten über den Asphalt. Sieger Brimin Kipkorir Misoi aus Kenia kämpft sich durch den Regen auf der Zielgeraden vor der Festhalle.

Beifall von den Zuschauern

Jil und Paula ist es egal, wie flott diejenigen unterwegs sind, die in ihr Sichtfeld kommen. Die beiden jungen Frauen in den roten Trainingsanzügen des 1. Frankfurter Theater- und Karneval-Clubs 1898 feuern auf dem Opernplatz mit ihren Pompons jeden Einzelnen an, der trabend und schwitzend an ihnen vorbeikommt. Mit Laufen selbst hätten sie wenig am Hut, tanzten lieber zur Fastnacht, sagt die 19 Jahre alte Jil. „Aber wir wollen, dass es allen Spaß macht.“ „Tap here to Power up“: Luna feuert die Teilnehmer an.

Atmosphäre an der Ziellinie

Bei der Lauf-Party vor der Alten Oper, mit Live-Band auf der kleinen Bühne und zahlreichen Ständen für Essen und Getränke, tun sich riesige Lücken auf. „Letztes Jahr war es hier bombastisch“, bestätigt Lars Georgi, der erste Schriftführer der Karnevalisten, die in ihrem Wagen Bratwürste grillen. „Aber da waren es auch über 20 Grad, und es schien die Sonne.“ Unter einem Vordach an der Taunusanlage klingt es wie auf der Alm. Margot schwingt kräftig eine große Kuhglocke. Aus dem Vogelsberg ist sie mit einer Gruppe des Lauftreffs Unterreichenbach angereist, um neun Kollegen anzufeuern. Wolfgang wäre gerne der zehnte gewesen. Seine Startnummer „853“ trägt er aber nicht auf der Brust, sondern an seinem grell orangefarbenen Hut, einem Souvenir von einem Langstreckenrennen aus Luxemburg. Knieprobleme verhindern seinen 17. Frankfurt-Marathon.

Ein Abschied von einem Aktiven

Kein einziges Mal absagen musste bisher Bernhard Schacke. Doch für den Sechsundachtzigjährigen steht diesmal sein Abschied als Aktiver von dem City-Event an. Akkurat wie eh und je hat der Eppsteiner sich vorbereitet, schon am Freitag die Unterlagen für seine Staffel abgeholt, einen Marschplan erstellt. 32 Mal bewältigte Schacke die komplette Distanz, seit 2014 geht er nur noch als Teammitglied für seine Turn- und Sportgemeinde Teilstrecken an. Selbst eine Bypass-Operation konnte ihn von seiner Leidenschaft nicht abhalten. Freudentränen bei einer Finisherin, die die Ziellinie in der Frankfurter Festhalle überquert hat.

Noch einmal selbst über den roten Teppich in der Festhalle zu laufen, im Licht der kreisenden Spots, die Helligkeit in das Halbdunkel bringen und eine einzigartige Atmosphäre kreieren, bleibt ihm als zweiter Starter seines Quartetts zwar versagt. Doch Teamkapitän Peter Keller darf schon verraten, dass im heimischen Stammlokal auf den fleißigen Marathon-Mann eine ganz persönliche Feier wartet.

Quelle: F.A.Z.

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Schneider Anna

Guten Tag, ich bin Anna Schneider. Ich arbeite als Umweltjournalistin und bin leidenschaftlich daran interessiert, die neuesten Nachrichten und Entwicklungen im Bereich Umweltschutz zu verfolgen und zu berichten. Mein Ziel ist es, die Menschen über die Umweltauswirkungen unserer Entscheidungen aufzuklären und zu inspirieren, nachhaltiger zu leben.

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